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Anschlagswelle im Westjordanland geht weiter

19. November 2015

Bei palästinensischen Anschlägen sind fünf Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Die tödlichen Attacken geschahen innerhalb kürzester Zeit. Für Israel war es der blutigste Tag seit mehr als einem Monat.

Einsatzkräfte sind am Anschlagsort in Tel Aviv. Tel Aviv (Foto: Reuters/N. Elias)
Bild: Reuters/N. Elias

Zwei Israelis starben bei einer tödlichen Messerattacke im Panorama-Haus in Tel Aviv, einem großen Büro- und Geschäftszentrum im Süden der israelischen Hafenstadt. Der Mann habe zunächst in der zweiten Etage zwei Männer angegriffen und dann bei der Flucht ein Stockwerk tiefer auf einen weiteren Mann eingestochen. Wie die Polizei mitteilte, wurde der palästinensische Täter von Sicherheitskräften überwältigt.

Rund zwei Stunden später schossen nahe des Siedlungsblocks Gusch Ezion im Westjordanland südlich von Bethlehem nach Polizeiangaben mehrere palästinensische Täter aus einem Fahrzeug auf eine Gruppe von Passanten. Danach seien sie ein Stück entfernt mit dem Auto in eine weitere Gruppe von Fußgängern gerast. Bei dem Vorfall starben drei Menschen: ein Israeli, ein US-amerikanischer Tourist und ein Palästinenser. Es gab mindestens acht Verletzte. Das berichtete Polizeisprecherin Luba Samri. Einer der Täter wurde laut Polizei und Armee angeschossen, die beiden weiterern wurden festgenommen.

Anschläge nach gleichem Schema

Ein ähnlicher palästinensischer Anschlag ereignete sich offenabr auch im südlichen Westjordanland, etwa 20 Kilometer von der Siedlung Gush Ezion entfernt, bei dem nach Medienberichten ein Israeli getötet und mehrere weitere verletzt worden sind. Der Täter habe zunächst an einer Kreuzung nahe der Siedlung Alon Schvut mehrere Schüsse abgegeben, teilte die israelische Armee mit. Danach sei er mit seinem Auto zu einer anderen Kreuzung gefahren und habe dort eine Gruppe von Passanten absichtlich gerammt. Sicherheitskräfte hätten auf das Auto geschossen und den Angreifer "neutralisiert".

Nach Angaben der Armee versuchten zudem drei palästinensische Frauen in einen Militärposten im Westjordanland zu gelangen. Bei ihnen seien drei Messer gefunden worden.

Für Israel ist es der blutigste Tag seit mehr als einem Monat. Seit Anfang Oktober ist die Lage vor allem im besetzten Westjordanland und in Jerusalem äußert angespannt, es gab zahlreiche Attacken von Palästinensern auf Israelis. Insgesamt wurden bei den Anschlägen bislang mindestens 15 Israelis getötet. Die Unruhen wurden durch Gerüchte ausgelöst, wonach Israel den Tempelberg in Jerusalem schließen will, auf dem sich zwei wichtige islamische Heiligtümer befinden.

Die israelische Regierung macht die Palästinenserführung für das Streuen der Gerüchte verantwortlich und hat mehrfach bekräftigt, den Status Quo nicht antasten zu wollen. Im Zuge der Unruhen, die auch auf das Grenzgebiet zum palästinensischen Gazastreifen übergriffen, starben im gleichen Zeitraum 84 Palästinenser. Dabei handelt es sich in der Mehrzahl um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter bei dutzenden Angriffen mit Messern und in Einzelfällen auch Schusswaffen.

pab/kle (dpa, afp)

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