1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kann ein 16-Jähriger den BVB ärgern?

16. September 2019

Beim FC Barcelona sorgt der 16-jährige Ansu Fati für Begeisterung. In der Champions League gegen Dortmund könnte ihm eine Schlüsselrolle zufallen - weil der Einsatz von Superstar Lionel Messi noch nicht feststeht.

Spanien Fußball | FC Barcelona, Antoine Griezmann & Ansu Fati
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Monfort

Ex-BVB-Profi Ousmane Dembélé? Nicht dabei! Abwehrspieler und Weltmeister Samuel Umtiti? Fehlt ebenfalls! Und Superstar Lionel Messi? Hat nach seiner Wadenverletzung erst zweimal trainiert, über seinen Einsatz in Dortmund soll kurzfristig entschieden werden. Dafür, dass der beste Spieler zum Auftakt der Champions League bei Borussia Dortmund möglicherweise nicht dabei sein kann, ist die Stimmung beim FC Barcelona relativ gelassen. Verständlich, hat doch die Generalprobe gegen Spaniens Pokalsieger FC Valencia am Samstag auch ohne Messi und die beiden anderen Genannten hervorragend geklappt. Mit 5:2 setzte sich Barça vor heimischem Publikum durch und schickte damit nach schwachem Saisonstart ein Statement an die Konkurrenz in La Liga - und wird dabei von einem erst 16-Jährigen in die Erfolgsspur gebracht.

Neuer Star von unbekanntem Planeten

"Ein Star wurde geboren", titelte die spanische Zeitung "Marca" am Sonntag. "AS" sah eine "überragende Show" des linken Außenstürmers. Der Name des so hochgelobten: Ansu Fati, gebürtig aus Guinea-Bissau, Teenager, aus einfachen Verhältnissen stammend, seit Samstag jüngster Torschütze im Estadio Camp Nou von Barcelona und in aller Munde. "Ansu, von welchem Planeten bist du gekommen?", fragte auf Seite eins die katalanische Zeitung "Sport". Fati hatte gegen Valencia nicht lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Bereits in der 2. Spielminute traf er nach Flanke von Frenkie de Jong mit sehenswertem Volley vom Elfmeterpunkt aus zum 1:0. Nur vier Minuten später revanchierte er sich, bediente seinerseits de Jong mit einer perfekten Vorlage und es stand 2:0.

"Was Ansu da treibt, ist nicht normal", lobte Barça-Coach Ernesto Valverde, eher ein zurückhaltender Charakter. Der Junge habe "etwas Besonderes" und sei "für sein Alter sehr reif", allerdings habe er mit seiner Leistung gegen Valencia "schon fast übertrieben". Außerdem kündigte Valverde an: Fati werde bald "noch viel besser" spielen. Vielleicht ja in der Königsklasse gegen den BVB?

Qualitäten, die wehtun können

In der Tat besitzt Fati Qualitäten, mit denen Barcelona den Dortmundern wehtun könnte. Er zeigt atemberaubende Dribblings und lässt sich auch durch im Weg stehende oder nebenherlaufende Gegner nicht aus der Ruhe bringen. Auch beim 4:0-Erfolg des BVB gegen Bayer Leverkusen am Wochenende war es im Grunde immer nur dann ansatzweise brenzlig geworden, wenn die Flügelstürmer der Werkself, Karim Bellarabi und Leon Bailey über außen mit Tempo Druck ausübten. Die Verantwortlichen des FC Barcelona werden es notiert haben.

BVB-Rechtsverteidiger Hakimi (l.) muss darauf gefasst sein, dass viele Angriffe Barcelonas über seine Seite laufenBild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Mal sehen, ob auch die Dortmunder Scouts ihre Hausaufgaben gemacht und Fati auf dem Zettel haben. Eigentlich sollten sie, schließlich war der 16-Jährige gegen Valencia nicht zum ersten Mal auffällig geworden: Gegen Betis Sevilla feierte er Ende August sein LaLiga-Debüt. Beim letzten Spiel vor der Länderspielpause in Osasuna wurde er zur zweiten Halbzeit eingewechselt und trug sich fünf Minuten später erstmals in die Torschützenliste ein. Dann folgte die Gala gegen Valencia.

Gut möglich, dass Dortmunds Trainer Lucien Favre seine Defensivtaktik noch einmal überdenkt. Statt sich auf eine kompakte Mittte zu konzentrieren, wo normalerweise Lionel Messi als hängende Spitze seine Kreise zieht, könnte es bedenkenswert sein, die defensive Außenbahn zu verstärken, damit der neue Shooting-Star des FC Barcelona nicht wieder zum Glänzen kommt.

*****

Endlich startet die Champions League in die neue Saison. Wir haben in die Historie der Königsklasse zurückgeschaut und erinnern in unserer Bildergalerie an bedeutende, emotionale und skurrile Momente.  

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen