Anthony Joshua bleibt Box-Weltmeister
29. Oktober 2017
"Zuallerst 'mal: Cardiff! Danke, dass Ihr alle hergekommen seid", sagte der alte und neue Weltmeister, nachdem das Spektakel vorbei war. Und er habe allen Respekt für seinen Herausforderer, rief Anthony Joshua. Aber: Leider habe der Ringrichter vorher abgebrochen, denn das Publikum hätte sicher den Herausforderer sicher gerne K.o. gesehen. Und wie es ihm selbst gehe: "Vielleicht ist die Nase gebrochen, das kann jetzt ein paar Monate heilen", sagte der 28-jährige Champion, schweißgebadet, aber vergleichsweise entspannt.
Kurz zuvor hatte Schwergewichtsboxer Anthony Joshua hat die Weltmeisterschafts-Titel der Verbände IBF und WBA erfolgreich verteidigt. Der Klitschko-Bezwinger besiegte den aus Kamerun stammenden Franzosen Carlos Takam durch technischen K.o. in der zehnten Runde. Für Joshua war es der 20. Sieg im 20. Kampf.
Vor 78.000 Zuschauern im der walisischen Stadt tasteten sich beide Boxer in den Kampf, Takam schlug dem Favoriten in Runde zwei die Nase blutig. Joshua ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Wie gesagt: "Das kann jetzt ein paar Monate heilen." Die rund 80.000 Zuschauer hatten sich zuvor gewundert, dass der 1,98 Meter große und 115 Kilogramm schwere Titelverteidiger mit dem 36-jährigen Herausforderer doch seine Mühe hatte.
"Ich möchte einen Rückkampf"
Dramatisch wurde es ab Runde vier, als Joshua in die Offensive ging und seinem Gegner eine Platzwunde über dem rechten Auge zufügte. Takam wehrte sich nach Kräften, kassierte in der zehnten Runde aber mehrere Wirkungstreffer auf die blutende Wunde. Ringrichter Phil Edwards brach den Kampf dann vorzeitig ab, um die Gesundheit des Franzosen nicht zu gefährden. Der war hinterher einigermaßen angefressen: "Ich denke nicht, dass der Kampf abgebrochen werden musste. Ich möchte einen Rückkampf, wenn Anthony mir eine Revanche gibt", sagte der Franzose.
Doch der Titelverteidiger hat an sich andere Vorstellungen: Für 2018 plant Joshua nun einen Titel-Vereinigungskampf gegen WBC-Weltmeister Deontay Wilder (USA) oder WBO-Champion Joseph Parker (Neuseeland).
ml/kle (RTL, SID, BBC)