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Anti-Doping-Regeln: Athleten aus Kenia und Tadschikistan

25. September 2019

Am Freitag startet in der katarischen Hauptstadt Doha die Leichtathletik-WM 2019. Dabei werden Top-Athleten aus Kenia und Tadschikistan fehlen, weil sie gegen Anti-Doping-Regeln verstoßen haben.

Leichtathletik - Michael Kibet
Bild: Imago Images/Gribaudi/ImagePhoto

Kenias 5.000-Meter-Läufer Michael Kibet und Daniel Simiyu dürfen bei der Leichtathletik-WM im katarischen Doha (27.09. bis 06.10.2019) nicht an den Start gehen. Die beiden Langstreckenläufer fallen dabei der Tatsache zum Opfer, dass der kenianische Leichtathletik-Verband in Hinsicht auf das bestehende Doping-Risiko in die Kategorie A eingestuft wurde. Das hat zur Folge, dass alle Athleten, die bei der WM starten möchten, dreimal außerhalb von Wettkämpfen auf Doping getestet worden sein müssen. Kibet und Simiyu können diese Anzahl nicht nachweisen. Sie sind schlicht nicht oft genug getestet worden und dürfen daher bei der WM nicht starten.

Hammerwurf-Olympiasieger Dilschod Nararow aus Tadschikistan wurde vorläufig gesperrt, nachdem eine acht Jahre alten Dopingprobe einen positiven Befund ergeben hatte. Außerdem sind weitere Kenianer/innen für das Saisonhighlight im Golfstaat Katar gesperrt.

Michael Kibet
Der kenianische Laufstar begann seine Karriere im Alter von 20 Jahren über die 1.500-Meter-Distanz. Schnell folgten die längeren Distanzen - Kibet gewann bei Meetings in Ungarn und Italien Rennen über 3.000 Meter und 5.000 Meter. Für die WM 2019 war Kibet einer der großen Gold-Hoffnungsträger der Läufernation Kenia, wurde nun aber von der Athletics Integrity Union (AIU) für die WM in Doha gesperrt, weil er die Mindestanzahl der vorher abgegebenen Doping-Tests unterschritten hatte. Eine bittere Pille für den Athleten, denn offenbar hatte sein Management seit Mai erfolglos versucht, Kibet in den entsprechenden Testpool hineinzubekommen.

Daniel Simiyu
Als die kenianische Mannschaft am vergangenen Montag in Richtung Katar aufbrach, fehlte neben Kibet mit Simiyu ein weiterer Top-Star. Und das aus dem gleichen Grund. "Lediglich Nicholas Kimeli und Jacob Krop werden uns in Doha repräsentieren", bestätigte Paul Mutwii, Vizepräsident des kenianischen Athletenverbandes vor dem Abflug in die katarische Hauptstadt: "Kibet und Simiyu wurden für die WM nicht zugelassen, weil sie gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen haben. Wir sind diesbezüglich sehr konsequent und dürfen uns keine Fehltritte leisten."

Dennoch ist mit Kimeli, der im vergangenen Juni mit 12 Minuten und 57 Sekunden unter den schnellsten 5000-Meter-Läufern der Welt war, ein starker Kenianer über die 5.000 Meter dabei. "Nicholas Kimeli ist einer der besten unseres Landes, auch wenn er bei den nationalen Meisterschaften nur Dritter wurde", sagte Barnaba Korir vom kenianischen Athletenverband. 

Jackline Wambui und Linda Kageha
Die Sperren für Kibet und Simiyu sind die jüngsten in einer ganzen Reihe für Kenia im Vorfeld der WM. Zuvor waren bereits Jackline Wambui und Linda Kageha aus dem Aufgebot Kenias gestrichen worden. Bei beiden wurden erhöhte Testosteronwerte festgestellt. Mit Wambui fehlt somit die kenianische Meisterin über 800 Meter, Kageha war für den Mixed-Team-Triathlon vorgesehen. 

Jackline Wambui wurde wegen erhöhten Testosteronwerten gesperrt Bild: Getty Images/B. Hoskins

Mit dem 26-jährigen Elijah Manangoi gehört ein weiterer Top-Athlet nicht zum Kader der Kenianer beim Saisonhöhepunkt. Der WM-Titelverteidiger über 1.500 Meter fehlt in Doha allerdings nicht aufgrund eines Doping-Verstoßes, sondern wegen einer Verletzung. Insgesamt wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 60 kenianische Athleten wegen Doping-Verstößen gesperrt oder anderweitig sanktioniert - unter ihnen der Olympiasieger über 1.500 Meter von 2008 Asbel Kiprop, die Marathon-Olympiasiegerin von 2016, Jemimah Sumgong und die frühere Boston- und Chicago-Marathon-Siegerin Rita Jeptoo.  

Dilschod Nazarow

Dilschod Nazarow beim IAAF Continental Cup 2018 in OstravaBild: Imago Images/CTK Photo/J. Ozana

Doch unter den für die WM Gesperrten sind nicht nur kenianische Athleten. Hammerwerfer Dilschod Nazarow aus Tadschikistan wurde ebenfalls gesperrt - zunächst aber vorläufig. In einer Dopingprobe des amtierenden Olympiasiegers wurden verbotene Steroide nachgewiesen. Nach Angaben der AIU stammt die Probe des ersten Olympiasiegers aus dem zentralasiatischen Land nach dem Zerfall der Sowjetunion von der Leichtathletik-WM 2011 im südkoreanischen Daegu. Bei dem Wettbewerb war Nazarow nur Zehnter geworden, gewann aber WM-Silber 2015 in Peking und ein Jahr später Olympia-Gold in Rio de Janeiro. 

mf/pfd/dvo (AFP/Reuters)

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