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RechtsstaatlichkeitKroatien

Anti-Geldwäsche-Einheit setzt Kroatien auf graue Liste

24. Juni 2023

Damit ist Kroatien das einzige EU-Mitglied, das unter diese wenig schmeichelhafte Beobachtung gestellt wird. Es ist aber mitnichten das einzige neue Land im Visier der Financial Action Task Force.

Geld Geldschein Verwitterte 100 Euro-Banknote
Eine verwitterte Banknote im Wert von 100 Euro (Symbolbild)Bild: DesignIt/Zoonar/picture alliance

Die internationale Anti-Geldwäsche-Einheit FATF hat Kroatien ebenso wie Kamerun und Vietnam auf ihre Liste der Länder gesetzt, die schärfer zu überwachen sind. Damit gehören die drei Staaten nun zu 23 weiteren, die "aktiv mit der FATF zusammenarbeiten", um die "strategischen Mängel ihrer Systeme zur Bekämpfung von Geldwäsche, Finanzierung von Terrorismus und der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen" anzugehen, erklärte die FATF in Paris.

Abschreckende Wirkung auf Investoren

Kroatien ist damit das einzige Mitgliedsland der Europäischen Union, das auf der Liste steht. Der Behörde zufolge gelobte Zagreb Besserung und will einen entsprechenden Aktionsplan starten. Die Aufnahme in die sogenannte graue Liste der Financial Action Task Force (FATF) kann für die betroffenen Staaten einen herben Imageverlust bedeuten und eine abschreckende Wirkung auf ausländische Investoren haben.

Fahne der Financial Action Task Force (FATF) im Congress Centrum in Berlin (Archivfoto)Bild: Markus Schreiber/AP/picture alliance

Andere Länder auf der Liste sind etwa Albanien, Südafrika und die Vereinigten Arabischen Emirate. Es existiert auch noch eine schwarze Liste von Ländern, die als Hochrisiko-Staaten eingestuft werden. Sie umfasst derzeit mit Iran, Myanmar und Nordkorea nur drei Staaten. Die FATF mit Sitz in der französischen Hauptstadt ist das wichtigste internationale Gremium zur Bekämpfung und Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung und ist bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angesiedelt.

Auch Deutschland mit Defiziten

Im vergangenen Sommer hatte ein Bericht der FATF auch Deutschland Defizite bei der Bekämpfung der Geldwäsche bescheinigt. Ein wesentlicher Kritikpunkt lautete, dass der Kampf gegen Geldwäsche politisch bisher nicht ausreichend Bedeutung beigemessen werde.

sti/kle (afp, rtr)