Lifestyle
"Antstore" - Ameisen zum Bestellen
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Vor dreizehn Jahren war Martin Sebestas "Antstore" vermutlich der einzige Ameisenversandhandel der Welt. Heute ist er wohl der größte. Praktisch bestellt werden können die Tiere im Onlineshop, ob nur eine einzelne Königin oder gleich eine ganze Kolonie. Dazu gibt’s die entsprechende Ausstattung. Mittlerweile umfasst die Geschäftsfläche von Martin Sebesta in Berlin mehr als 1.000 Quadratmeter. Ameisenarten aus der ganzen Welt leben hier in Glaskästen oder laufen in langen Glasröhren die Decke entlang. Hatte der "Antstore" zu Beginn um die 30 Ameisenarten im Angebot, sind es jetzt rund 200, darunter auch etliche tropische Arten. Bald sollen weitere 100 dazukommen. Eine Ameise kostet zwischen einem und 500 Euro. Am preiswertesten sind die einheimischen Arten. Exotische Arten könne man ab 100 Euro erwerben. Am teuersten sind die australischen Ameisen, da es schwierig ist, diese Tiere zu überführen. Ein Starterset kostet um die 50 Euro. Dazu gehören eine Königin, mindestens eine Arbeiterin und ein Glasbehälter. Verschickt werden die Tiere an Pharmafirmen, Filmteams und Liebhaber in der ganzen Welt. Die Angaben zur Anzahl der Ameisenarten schwanken zwischen 11.000 und etwa 12.500, davon etwa 200 in Europa. Die ältesten fossilen Funde stammen aus der Kreidezeit und werden auf ein Alter von 100 Millionen Jahren datiert. Das Alter der Gruppe wird jedoch auf wenigstens 130 Millionen Jahre geschätzt. Alle bekannten Ameisenarten sind in Staaten organisiert. Sie stellen die bedeutendste Gruppe eusozialer Insekten dar. Ameisenstaaten bestehen aus einigen hundert bis mehreren Millionen Individuen. Ameisenstaaten sind arbeitsteilig organisiert und besitzen immer wenigstens drei sogenannte Kasten: Arbeiter, Weibchen (Königin) und Männchen. Im Gegensatz zu anderen staatenbildenden Hautflüglern sind bei Ameisen die Arbeiter grundsätzlich flügellos.