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Anzeichen für neuen Aufschwung

7. März 2013

Die deutsche Wirtschaft könnte vor einer neuen Blüte stehen, wenn sich die Schuldenkrise in Europa und die Haushaltsprobleme in den USA nicht verschlimmern. Zu diesem Schluss kommt eine neue Konjunkturprognose.

ARCHIV - Ein Werbeplakat zum Ende der Krise und einem beginnenden Aufschwung klebt in Berlin auf dem S-Bahnhof Alexanderplatz an Treppenstufen (Foto vom 19.10.2010). Die Hauptstadt Berlin hat in einem Städteranking einen großen Schritt nach vorn gemacht: In dem Vergleich der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der 30 größten deutschen Städte kletterte Berlin von Platz 24 auf Platz 8, wie das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut HWWI am Montag (25.10.2010) mitteilte. Das HWWI hatte den Vergleich im Auftrag der Berenberg Bank erstellt. Foto: Jens Kalaene dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
Deutschland Symbolbild Aufschwung KriseBild: picture-alliance/dpa

Die deutsche Wirtschaft steht nach einer Prognose des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) vor einem neuen Aufschwung. Verschiedene Frühindikatoren sprächen dafür, dass sich die Konjunktur nach der Abkühlung Ende 2012 bereits wieder stabilisiere, teilte das HWWI in Hamburg mit. Für das laufende Jahr rechnen die Wirtschaftsforscher weiterhin mit einem Wachstum von 0,5 Prozent. Im kommenden Jahr könnten es jedoch 1,5 bis 2 Prozent werden. Die Perspektiven am Arbeitsmarkt bleiben günstig, heißt es in der Analyse.

Eurokrise bleibt Risiko

Die Unternehmen sollten angesichts der Wiederbelebung der Auslandsnachfrage ihre Zurückhaltung bei den Investitionen allmählich aufgeben. Die Auftragseingänge aus dem Ausland, auch aus der Eurozone, hätten wieder angezogen. Auch scheine die Konjunktur in anderen Regionen der Welt wieder etwas an Dynamik zugelegt zu haben. Zudem werde die Binnenkonjunktur durch den privaten Konsum und den Wohnungsbau gestützt, schreibt das HWWI. Die Unternehmen seien bestrebt, ihre Beschäftigung aufrecht zu erhalten, die Löhne könnten real zunehmen. "Die gute Beschäftigungslage und merkliche Tariflohnerhöhungen stützen die Kaufkraft der privaten Haushalte", heißt es in der Studie.

Ein Risiko bleibe die Eurokrise, die trotz einer gewissen Beruhigung nicht überwunden sei. In einigen Ländern habe sich das Reformtempo eher wieder verlangsamt. Die Bankenkrise in Zypern oder die instabile Lage in Italien könnten die Krise wieder neu beleben. Auch die automatischen Ausgabenkürzungen nach den gescheiterten Etatverhandlungen in den USA dämpften dort die Konjunktur.

Industriefirmen schlecht gestartet

Das Bundeswirtschaftsministerium gab unterdessen bekannt, dass die deutschen Industriefirmen überraschend mit einem Auftragsminus ins Jahr gestartet sind. Sie sammelten im Januar 1,9 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat.

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr zwar um 0,7 Prozent gewachsen, im vierten Quartal 2012 jedoch eingebrochen. In diesem Zeitraum sank das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent, so stark wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Zuletzt gab es aber verstärkt Anzeichen, dass die Wirtschaft wieder Schwung aufnimmt. So signalisiert etwa der Markit-Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie einen leichten Anstieg im Februar.

Zudem hat sich der Ifo-Geschäftsklimaindex vier Monate in Folge aufgehellt. Das stimmt auch das Wirtschaftsministerium optimistisch: "Einen positiven Ausblick für die Industriekonjunktur geben bislang vor allem die Stimmungsindikatoren, die sich teilweise kräftig verbessert haben."

iw/bea (dpa, rtrs)

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