APEC will liberale Märkte schaffen
8. Oktober 2013Mit dem Appell für eine Liberalisierung des Weltmarkts ist der APEC-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali zu Ende gegangen. Die 21 beteiligten Länder - darunter Japan, China und Russland - kündigten an, ihre Anstrengungen für die Liberalisierung des Handels verdoppeln zu wollen. Handelsschranken sollten durch multilaterale Vereinbarungen abgebaut werden. Diese Koordinierung der volkswirtschaftlichen Maßnahmen solle helfen, die Länder des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) vor einer erneuten Wirtschaftskrise zu schützen, hieß es nach dem Treffen in Nusa Dua.
Man vertraue in das "Potenzial der wirtschaftlichen Entwicklung der Asien-Pazifik-Region" und sei entschlossen, eine "führende Rolle im globalen Aufschwung zu spielen", heißt es in der Abschlusserklärung. Die Apec-Länder machen zusammen 44 Prozent des Welthandels und 55 Prozent der Weltwirtschaftsleistung aus.
Exportzuwächse durch Nachfrage aus Fernost
Tatsächlich könnte der Welthandel durch eine Marktliberalisierung in Asien einen Wachstumsschub erfahren. Dies sieht eine aktuelle Studie der britischen Bank HSBC und von Oxford Economics voraus, der "Global Connections Report".
Demnach sind weltweite Exportzuwächse von knapp zehn Prozent möglich; der weltweite Warenhandel soll sich bis zum Jahr 2030 fast vervierfachen. Den Grund sehen die Wissenschaftler in der explodierenden Nachfrage der Schwellenländer nach einer besseren Infrastruktur. Besonders in Asien stießen die Verkehrswege bereits jetzt an ihre Grenzen. Hier schätzen die Forscher den Bedarf auf über zehn Billionen Dollar (7,4 Billionen Euro).
Zwischen Marktliberalisierung und Armutsbekämpfung
Rund 1200 Wirtschaftschefs und Politiker hatten am APEC-Treffen teilgenommen. Gastgeber war der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono (im Artikelbild rechts). Bereits am Sonntag wurde intensiv für das Ende einer protektionistischen Wirtschaftspolitik geworben.
Neben Handelsliberalisierungen wurden aber auch Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zur nachhaltigen Landwirtschaft beschlossen. So soll der nachhaltige Anbau von Agrarprodukten - wie etwa Palmöl - durch Kleinbauern besonders unterstützt werden.
js/uh (rtr, dpa, afp)