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Gauck ruft zum Kampf gegen Hunger auf

13. Oktober 2013

Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen des Hungers. Dabei werden längst genug Lebensmittel hergestellt, sagt die Welthungerhilfe. Das Problem ist die Verteilung.

Ein stark unterernährtes Kind in Madagaskar, Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Gauck gibt Startsignal

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Bundespräsident Joachim Gauck hat davor gewarnt, im Kampf gegen den Hunger in der Welt nachzulassen. "Noch immer stirbt heute alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren, weil es an Nahrung fehlt. Deshalb dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen", sagte Gauck anlässlich der "Woche der Welthungerhilfe", die am Sonntag startete.

Die ersten 1000 Tage zählen

Hunger treffe vor allem Kinder, so der Bundespräsident. "Damit jedoch Kinder ihre Möglichkeiten voll entfalten können, brauchen sie gerade in den ersten zwei Jahren neben Zuwendung und Liebe eine ausgewogene Ernährung." Ein Mangel an guter Ernährung in den ersten 1000 Tagen bedeute stets auch einen Mangel an Möglichkeiten im späteren Leben. "Mit der Würde des Menschen ist dies nicht vereinbar" stellte Gauck klar.

Die Präsidentin der Welthungerhilfe, Dieckmann, ist sich sicher: Es gibt genug LebensmittelBild: dapd

Nach Einschätzung der Welthungerhilfe könnte der Hunger in der Welt durch eine gerechtere Verteilung der Lebensmittel besiegt werden. Schon jetzt würden rechnerisch weltweit ausreichend Lebensmittel produziert, sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. Und: Das von der Weltbank formulierte Ziel, innerhalb von sieben Jahren die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen zu halbieren, halte sie für machbar, sagte Dieckmann. "Ich möchte daran glauben, weil ich weiß, dass es möglich ist, aber wir werden sehr viel tun müssen, um das erreichen zu können." Für die Arbeit der Welthungerhilfe sei wichtig, dass besonders in die Landwirtschaft investiert werde. Drei von vier Hungernden lebten nach wie vor auf dem Land.

Internationale Finanzpolitik wirft Licht und Schatten

Dieckmann kritisierte, der Internationale Währungsfonds habe in der Vergangenheit viel dazu beigetragen, dass Armut sich weltweit eher noch verschärft habe. Grund: Die an Schuldenerlass gekoppelte Forderung nach Freihandel habe besonders in Ländern, deren Produkte international noch nicht konkurrenzfähig seien, zu Verlusten von Anteilen am Weltmarkt geführt. Es habe inzwischen aber auch Korrekturen gegeben. "Es werden gerechtere Investitionen gemacht, die auch Armen zugute kommen."

Die Welthungerhilfe veranstaltet seit Jahrzehnten jedes Jahr rund um den Welternährungstag die sogenannte Woche der Welthungerhilfe, in der sie ihre Arbeit vorstellt. Dieses Jahr steht sie unter dem Motto "Die Welt isSt nicht gerecht. Ändern wir´s!"

haz/nem (dpa, epd)

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