1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Apple: Keine VPN-Apps mehr in China

30. Juli 2017

Anbieter von sogenannten Virtuellen Privaten Netzwerken erheben schwere Vorwürfe gegen Apple: Der US-Internetgigant unterstütze Chinas Zensur. Apple selbst beruft sich auf neue Gesetze.

Symbolbild - VPN
Bild: Colourbox/Tashatuvango

Eine Apple-Sprecherin bestätigte, dass Angebote für sogenannte VPN-Software aus dem App-Store-Angebot des Unternehmens in China herausgenommen würden, sofern sie nicht den gesetzlichen Regeln entsprächen. Im Januar hatte Peking ein Gesetz verabschiedet, wonach Virtuelle Private Netzwerke (VPN) ohne staatliche Genehmigung verboten werden. Erlaubt seien demnach ausschließlich VPN, die die staatliche Netzstruktur nutzen - also solche, die den chinesischen Behörden den Zugriff auf die übertragenen Inhalte ermöglichen.

Unterstützung des chinesischen Zensursystems

China schaltete bereits Dutzende chinesische Provider ab und setzt auch ausländische Anbieter unter Druck, um die Kontrolle über das Internet sicherzustellen - insbesondere vor dem Parteitag der Kommunistischen Partei im August. Apple gibt diesem Druck nun zum ersten Mal nach und nimmt VPN-Apps von ausländischen Anbietern aus seinem Angebot in China heraus. Provider der Virtuellen Privaten Netzwerke kritisieren den Schritt des US-Unternehmens. Es unterstütze damit unnötigerweise Chinas strenges Zensursystem.

Menschenrechte versus Profit

Der Provider ExpressVPN erklärte, Apple habe ihn informiert, dass seine Software aus dem China App-Store herausgenommen würde, "weil sie Inhalte habe, die in China illegal sind". VyprVPN und StarVPN erhielten ebenfalls entsprechende Nachrichten von Apple. "Wir erachten den Zugang zum Internet als Menschenrecht und erwarten, dass Apple Menschenrechte höher bewertet als Profit", sagte ein Manager von VyprVPN der Nachrichtenagentur Reuters.

fab/AR (rtre, APE)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen