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Architektur

Architekturbiennale in Venedig findet statt

12. April 2021

"Wie leben wir in der Zukunft zusammen?", fragt die Architekturbiennale 2021 im Hinblick auf den Klimawandel und andere drängende Probleme unserer Zeit.

Ein Besucher beugt sich  über ein Architekturmodell
Ob 2021 Besucher zur Biennale kommen dürfen? Bild: DW/S. Dege

Zwar ist die Architekturbiennale in Venedig das weltweit größte und wichtigste Festival seiner Art. Doch zwei Mal schon musste das Spektakel wegen Corona verschoben werden, erst vom letzten Frühjahr auf den Herbst, dann vom Herbst in dieses Frühjahr. Und auch im dritten Anlauf steuert die ″17. Biennale Architettura" abermals auf einen ungewissen Termin zu: Vom 22. Mai bis 21. November 2021 soll die Großschau am Lido als "physisches Ereignis" stattfinden, wie die Veranstalter versichern. Gleichwohl ein Wagnis, wie Biennale-Präsident Roberto Cicutto bei einer Online-Präsentation am Montag (12.04.2021) einräumte.

″How we will live together?" (Wie werden wir in Zukunft zusammenleben?) ist das Generalthema der 17. Ausgabe, das der Architekturtheoretiker und Chefkurator Hashim Sarkis noch vor der Pandemie ausgegeben hatte. Im Sinn hatte der gebürtige Libanese damit vor allem Themen wie Klimawandel, Migration und eine zunehmende politische Polarisierung.

Im Zeichen von Corona

Biennale-Direktor Biennale-Präsident Roberto Cicutto (vorne) und Chefkurator Hashim Sarkis bei der Online-Präsentation des Programms für 2021Bild: Andrea Avezzù/La Biennale di Venezia

Nun aber steht auch die Architekturbiennale ganz im Zeichen von Corona, wie Sarkis bei der Präsentation seines Programms erläuterte. Die gesellschaftliche Rolle der Architektur will er mit Zusatzangeboten beleuchten. Neben den üblichen Ausstellungen in den Länderpavillons plant er zusätzliche Publikationen und Filmbeiträge, Symposien zu Themen wie Sport, Flüchtlingskrise oder Wiederaufbau sowie eine "Ausweitung in Richtung Tanz". Auch auf einen Blick hinter die Kulissen kann sich das Biennale-Publikum freuen, beim Besuch in der Lagunenstadt oder im Internet, so Sarkis.

Der deutsche Pavillonsieht sich auf die neue Lage bestens vorbereitet, vor allem mit Filmen, die über das Internet abrufbar sind. Keine Texte, keine Bilder, keine Modelle, keine Installationen - der eigentliche Ausstellungsort in den "Giardini", einem Parkgelände, wird größtenteils leer bleiben, wie Kurator Olaf Grawert ankündigte. Er und das "Team 2038", eine Gruppe von Architekten, Künstlern und Wissenschaftlern, dem neben Grawert auch, Arno Brandlhuber, Nikolaus Hirsch und Christopher Roth angehören, hatten eine ungewöhnliche Idee entwickelt: einen fiktiven Rückblick aus der Zukunft - aus dem Jahr 2038 auf heute. "Trotz oder gar dank der großen Krisen in den 2020er- und 30er-Jahre", heißt es in dem Konzept, ″fand ein Umdenken und Handeln statt, das uns gerade so eben gerettet hat."

Blick aus der Zukunft

Der Spanische Pavillon auf der letzten Architekturbiennale 2018Bild: Imago/Italy Photo Press

Grawert und seine Mitstreiter ahnten nicht, dass eine globale Krise schon so bald eintreten würde, als sie ihr Konzept im Februar 2020 in Berlin präsentierten. Doch die Ausstellung soll sich nicht komplett um Corona drehen. Vielmehr ruft das Team die großen Fragen der Zeit auf, darunter die Bodenfrage, die für Architekten zentral ist: "Denn ohne Bauland", so Grawert unlängst im Deutschlandfunk, "kann ich nicht bauen".

Mehrere Lockdowns haben die Aufbauarbeiten am Lido erschwert, wo sich die von Sarkis kuratierte Hauptschau im zentralen Biennale-Pavillon und den weitläufigen Hallen des Arsenale ausbreiten wird. Rund 110 Teilnehmer aus 46 Ländern hat Sarkis dazu eingeladen, viele davon aus Afrika, Lateinamerika und Asien. Zusätzlich zum Giardini-Park dehnt sich die "Biennale Architettura 2021" auch auf andere Stationen in der Lagunenstadt aus. Außerdem öffnen 63 Länderpavillon mit eigenen Präsentation, wobei Aserbaidschan, Grenada, Irak und Usbekistan erstmals in Venedig antreten.

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