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ARD-Deutschlandtrend: Breite Zustimmung für Kamala Harris

8. August 2024

In den USA haben die Demokraten mit Kamala Harris eine neue Herausforderin für Donald Trump bei den US-Wahlen gekürt. Und im Nahen Osten weitet sich der Gaza-Krieg aus. Wie sehen das die Deutschen?

Olaf Scholz und Kamala Harris schütteln Hände vor der US- und der Europa-Flagge
Gegen eine US-Präsidentin Kamala Harris, hier mit Bundeskanzler Olaf Scholz, hätten die meisten Deutschen nichts einzuwenden (Archivbild)Bild: SVEN HOPPE/AFP/Getty Images

Große Sympathien für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten im US-Wahlkampf, Kamala Harris,  und große Sorge wegen der Eskalation im Nahen Osten:  Das sind die globalen Top-Themen, die die Menschen in Deutschland in diesem Sommer beschäftigen. Das spiegeln die Ergebnisse des ARD-Deutschlandtrends für den August, den das Meinungsforschungsinstitut infratest-Dimap erarbeitet hat. Dafür wurden zwischen dem  05. und 07. August rund 1300 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger befragt.

Kamala Harris kommt in Deutschland sehr gut an  

Innerhalb weniger Wochen hat sich die politische Stimmung in den USA grundlegend geändert. Präsident Joe Biden hat auf eine weitere Kandidatur verzichtet,  seine weitaus jüngere Vize-Präsidentin Harris geht für die Demokraten ins Rennen und sammelt Punkte gegen den Herausforderer der Republikaner, Ex-Präsident Donald Trump. Geht es nach den Menschen in Deutschland, sind die Sympathien klar verteilt: Kamala Harris halten satte 77 Prozent der Befragten für geeignet, die Präsidentschaft zu übernehmen, für Trump sind nur 10 Prozent. Noch im Juli, als noch der gegenwärtige US-Präsident Joe Biden absehbar zur Wahl antreten würde, waren 28 Prozent überzeugt von weiteren vier Jahren unter Biden. 59 Prozent hielten damals weder Trump noch Biden für geeignet.

Eine klare Mehrheit lehnt Israels Kriegs-Politik ab

Im Nahen Osten droht derweil eine Eskalation, eine Ausweitung des bisherigen Gaza-Krieges auf eine Konfrontation des Iran mit Israel.  Auslöser ist die Tötung des Anführers der islamistischen Terrorgruppe Hamas, Ismail Hanija, während eines Besuches im Iran. Eine Tat, für die nach Ansicht vieler Beobachter Israel verantwortlich ist. Eine eindeutige Mehrheit der Befragten meint: Die israelische Regierung geht mit ihrem Verhalten nach dem Terroranschlag der Hamas am 07. Oktober vergangenen Jahres zu weit:Für 57 Prozent der Befragten stimmt diese Äußerung, das sind sieben Prozent mehr als noch im Juli. Für angemessen halten die Politik der Israelis im Krieg lediglich 21 Prozent. Eine große Mehrheit ist auch dagegen, Israel notfalls auch militärisch zu unterstützen, sollte etwa der Iran das Land angreifen.  Nur 19 Prozent der Menschen sind dafür, 68 Prozent dagegen.

Deutliche Mehrheit gegen AfD-Regierungsbeteiligung

Im Inland beschäftigt die Menschen weiter das Erstarken der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" (AfD).  Am 1. September werden in den Bundesländern Sachsen und Thüringen neue Landtage gewählt, Brandenburg folgt am 22. September. Und in allen drei Ländern liegt die AfD zwischen 24 und 31 Prozent in den Umfragen. Muss die in Teilen rechtsextreme Partei nach den Wahlen an den Regierungen beteiligt werden? Das finden in den ostdeutschen Bundesländern, also auch dort, wo im September gewählt wird, 33 Prozent richtig, in ganz Deutschland sind es aber nur 25 Prozent. Und auch im Osten halten 60 Prozent der Befragten eine AfD-Regierungsbeteiligung für falsch.

Union so stark wie alle drei Regierungspartner

Die Bundesregierung hat nach wie vor einen schweren Stand bei den Menschen, auch bei den Beteiligten dieser Umfrage. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP streitet immer noch über den Haushalt, die Menschen sind genervt von der schleppenden Digitalisierung, der Polarisierung in der Gesellschaft, von der Inflation. Das wird dann auch deutlich bei der Sonntagfrage, also der Frage, welche Partei die Bürgerinnen und Bürger jetzt wählen würden.

Die SPD kommt auf 15 Prozent, die Grünen auf 12 und die FDP verharrt bei 5 Prozent, müsste also gegenwärtig sogar um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpfen. Noch einmal leicht zugelegt hat dagegen die Opposition der konservativen Parteien CDU und CSU, die Union kommt auf 32 Prozent. Soviel wie alle drei Regierungspartner zusammen. Und fragt man nach der Zufriedenheit mit der Arbeit der Regierung, dann sind 42 Prozent wenig zufrieden und 37 Prozent überhaupt nicht. Lediglich 20 Prozent der Befragten finden die Regierung gut oder sehr gut. Gut 13 Monate vor der nächsten Bundestagwahl muss also Einiges geschehen, damit die so genannte Ampel-Koalition noch einmal eine Mehrheit bekommt.