Argentinien-Krise belastet spanische Börse
7. Januar 2002Der Aktienindex Dax ging mit einem Minus von 87 Zählern oder 1,6 Prozent bei 5.232 Punkten aus dem Handel. Nur der Neue Markt konnte zulegen: Der Nemax 50 gewann 16 Punkte oder 1,3 Prozent auf 1.284 Zähler.
Unter den Werten am Neuen Markt lag vor allem der angeschlagene Online-Aktienhändler Consors kräftig im Plus. Die Consors-Aktien stiegen um knapp 10 Prozent, nachdem sich die HypoVereinsbank an einer Übernahme interessiert zeigte.
Im Dax lag die Deutsche Post mit plus 3,2 Prozent an der Spitze der wenigen Gewinner. Händlern zufolge profitierte der Titel von großen Kauforders institutioneller Anleger wie Banken und Fonds.
Auch die Lufthansa konnte im Tagesverlauf teilweise deutlich gewinnen, nachdem die Analysten der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein ihr Kursziel von 18 auf 22 Euro angehoben hatten. Der Passagier-Einbruch nach den Anschlägen vom 11. September sei weitgehend überwunden. Gegen Handelsschluss fiel das Plus bei der Lufthansa-Aktie mit 1,5 Prozent aber eher bescheiden aus.
Autohersteller als Tagesverlierer
Trotz neuer Absatzrekorde im vergangenen Jahr waren die Automobilfirmen die großen Verlierer im Dax. DaimlerChrysler ging um 3,7 Prozent nach unten, BMW 2,7 Prozent. Der Grund: Schlechte Nachrichten vom US-Autohersteller Ford. Das amerikanische Unternehmen hat auf der Detroiter Automesse wegen schlechter Geschäftsaussichten massive Reduzierungen bei Personal und Produktion angekündigt.
Wenig beeindruckt zeigte sich die Börse dagegen von einer anderen Nachricht. Der Energiekonzern E.on verkauft seine Tochter VAW Aluminium für 3,1 Milliarden Euro an die norwegische Norsk Hydro. Mit dem Verkauf kommt Eon damit seinem Ziel einen weiteren Schritt näher, sich ganz auf das Energiegeschäft zu konzentrieren. Doch die Börse interessierte das nicht: E.on verlor 0,1 Prozent.
Die Argentinien-Krise belastet den spanischen Markt
Die Krise in Argentinien drückt die Kurse an der Börse in Madrid nach unten. Dort verlor der Ibex-35-Index 3,4 Prozent. Zahlreiche spanische Firmen haben massiv in Argentinien investiert. Sie werden einen Großteil ihres Vermögens und ihrer Gewinne aus diesen Investitionen verlieren, da der argentinische Peso gegenüber dem Dollar um etwa 30 Prozent abgewertet wird. Im Minus vor allem: der Ölkonzern Repsol YPF mit minus 7,8 Prozent, der Telefonriese Telefónica mit minus 4,4 Prozent sowie die Großbanken Banco Santander Central Hispano (BSCH) mit 4,4 Prozent und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) mit minus 3,3 Prozent.
Von den Verlusten der Aktien konnte der Rentenmarkt profitieren. Der Bund-Future gewann 0,9 Prozent auf 108,27 Punkte. Wenig verändert dagegen die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen bei 4,74 Prozent. Sie wird von der Bundesbank gegen Mittag ermittelt und spiegelt daher die Kursgewinne der Anleihen am Nachmittag nicht wieder.
Kaum verändert zeigte sich der Euro. Nach den Referenzkursen der Europäischen Zentralbank entsprach ein Euro:
0,8905 US-Dollar,
0,6194 Britischen Pfund und
116,72 Japanischen Yen
Die Dax-Kurse im Einzelnen, wie immer in Euro und ohne Gewähr:
Adidas-Salomon 82,01 -1,09
Allianz 262,70 -3,31
BASF 43,50 +0,40
Bayer 37,89 -0,11
Bay. HypoVereinsbank 35,27 -0,48
BMW 40,30 -1,10
Commerzbank 18,10 -0,04
DaimlerChrysler 49,13 -1,87
Degussa 29,69 +0,58
Deutsche Bank 80,75 -1,65
Deutsche Post 16,25 +0,51
Deutsche Telekom 19,58 -0,58
E.ON 56,00 -0,85
Epcos 57,75 -0,50
Fresenius Medical Care 68,00 -0,65
Henkel 63,70 +0,40
Infineon Technologies 26,12 -0,71
Linde 47,20 -0,03
Lufthansa 16,73 +0,25
MAN 24,60 -0,65
Metro 40,75 -0,90
MLP 78,00 +0,75
Münchener Rück 295,65 -6,00
Preussag 30,05 -0,15
RWE 40,95 -0,45
SAP 152,85 -2,15
Schering 56,60 -1,90
Siemens 76,20 -1,55
ThyssenKrupp 17,16 -0,10
VW 52,29 -0,41