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Politik

Irakische Armee erobert TV-Sender

1. November 2016

Irakische Verbände stehen erstmals in der mehr als zwei Jahre vom IS gehaltenen Stadt. Dabei wurde das Fernsehgebäude der Terrormiliz entrissen. Die Türkei postiert derweil Panzer und Geschütze im Grenzgebiet zum Irak.

Blick auf die dem IS entrissene Ortschaft Bertilla nahe Mossul  (Foto: picture-alliance/abaca/A. Izgi)
Bild: picture-alliance/abaca/A. Izgi

Mossul: Iraks Armee nähert sich Stadtgrenze

01:09

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Rund zwei Wochen nach Beginn der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul sind irakische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben erstmals auf das Stadtgebiet vorgedrungen. Eliteeinheiten der Armee hätten von Osten her die Stadtgrenze erreicht und diese überquert, sagte der Chef der irakischen Anti-Terror-Kräfte, Talib Schaghati, dem Staatssender Al-Iraqiya. 

"Wir haben nun die eigentliche Befreiung begonnen"

Elitesoldaten der irakischen Streitkräfte hätten dabei auch das Gebäude des staatlichen Fernsehens in Mossul eingenommen. Es ist das erste bedeutende Gebäude, das die Armee seit Beginn der Offensive in der von der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gehaltenen Stadt erobert hat. "Wir haben nun die eigentliche Befreiung Mossuls begonnen", so Schaghati weiter.

Die irakischen Truppen hatten am Morgen einen Angriff auf den Ort Gogdschali am östlichen Stadtrand Mossuls begonnen. Ein Reporter des kurdischen TV-Senders Rudaw berichtete, dort gebe es heftige Straßenkämpfe.

Die letzte Bastion der IS-Terroristen im Irak

Seit Beginn der Offensive vor rund zwei Wochen kam es jedoch mehrfach noch zu Kämpfen in Orten, die zuvor nach offiziellen Angaben erobert worden waren. Immer wieder verstecken sich Scharfschützen und andere Kämpfer der Terrormiliz in Gebäuden und Tunneln, von denen aus sie ihre Gegner angreifen. Die irakische Armee, kurdische Peschmerga-Kämpfer und Milizen hatten vor rund zwei Wochen die Offensive auf Mossul begonnen. Die Großstadt ist die letzte Bastion der Extremisten im Irak. Während die Angreifer von Osten her an Mossul heranrücken konnten, sind sie im Norden und vor allem im Süden noch weiter von der Stadtgrenze entfernt. An der Offensive ist auch das vom Iran unterstützte schiitische Milizenbündnis PMF beteiligt. 

Türkische Panzer auf dem Weg in die Stadt Silopi 

Die Türkei verlegte unterdessen Panzer und Artilleriegeschütze in das Grenzgebiet zum Nachbarland Irak. Eine Kolonne sei von der Hauptstadt Ankara aus auf dem Weg in die südöstlich gelegene Stadt Silopi, die rund 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf Militärkreise. Verteidigungsminister Fikri Isik sagte dazu laut Anadolu: "Die Türkei muss gegen jede Möglichkeit im Voraus Vorbereitungen treffen. Das ist ein Teil dieser Vorbereitungen." Im eigenen Land kämpfe die Türkei gegen den Terror, zugleich gebe es "wichtige Entwicklungen" auf der irakischen Seite der Grenze.

An dem Vormarsch gegen den IS in Mossul sind auch von der Türkei ausgebildete Peschmerga-Kämpfer und sunnitische Milizen beteiligt. In der irakischen Region Baschika in der Nähe von Mossul wurden zudem türkische Soldaten stationiert. Die Präsenz der Soldaten ist ein Streitpunkt zwischen dem Irak und der Türkei. Die Zentralregierung in Bagdad fordert deren Abzug, Ankara lehnt das ab. Die türkische Armeeführung hat schon mehrfach bekräftigt, sich unter allen Umständen an der Rückeroberung Mossuls beteiligen zu wollen.

sti/uh (afp, dpa)

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