Arminia Bielefeld wechselt im Bundesliga-Abstiegskampf den Trainer: Frank Kramer muss seinen Posten mit sofortiger Wirkung räumen. Der bisherige Torwart-Trainer übernimmt und bekommt einen prominenten Assistenten.
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Arminia Bielefeld zieht vier Spieltage vor Saisonende die Reißleine im Abstiegskampf und wechselt den Trainer. Frank Kramer, der die Arminia nach der Entlassung von Uwe Neuhaus im März 2021 übernommen hatte, muss nach rund 13 Monaten seinen Posten bei den Ostwestfalen räumen. Nach übereinstimmenden Berichten der Zeitungen Neue Westfälische und Westfalenpost, sowie des WDR bestätigte der Klub die Trennung am Mittwoch-Nachmittag.
Demnach muss auch Kramers Co-Trainer Ilia Gruev den Verein verlassen. Das Training wird zunächst Torwarttrainer Marco Kostmann leiten. Als Co-Trainer wird ihm unter anderem der langjährige Assistent von Bundesliga-Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld, Michael Henke zur Seite gestellt. Zusammen mit den bisherigen Assistenten Stefan Kleineheismann und Sebastian Hille sollen Kostmann und der 61-jährige Henke den Klassenerhalt sichern.
Die Bilanz unter Kramer
"Frank Kramer hat im vergangenen Jahr den Klassenerhalt mit dem Team erreicht. Diesen Erfolg wird ihm keiner mehr nehmen. [...] Nach vielen intensiven Gesprächen und einer ausführlichen Analyse der aktuellen Situation sind wir nicht mehr überzeugt davon, dies in der bestehenden Konstellation noch einmal zu schaffen," sagte Sportgeschäftsführer Samir Arabi in der Mitteilung. "Ich möchte mich bei den Spielern, dem Staff, den Geschäftsführern und Gremienmitgliedern, den Fans und allen Arminen für das vertrauensvolle und intensive Miteinander bedanken. Es war mir eine Freude", sagte Kramer und betonte seine Zuversicht, "dass die Arminia dieses große Ziel auch diesmal erreichen wird".
Kramer hatte die 2020 in die Bundesliga aufgestiegene Arminia nach seinem Amtsantritt erfolgreich in der Bundesliga gehalten. In dieser Saison steckten der 49-Jährige Kramer und die Arminia bislang jedoch fast durchgehend im Tabellenkeller fest. Ein zwischenzeitlicher Positivtrend ebbte zuletzt mit sieben Spielen ohne Sieg und nur einem Punkt jäh ab. Zuletzt gab es eine klare 0:3-Niederlage gegen Rekordmeister Bayern München. Der Mannschaft gelangen in der Rückrunde bislang nur zwei Siege in der Liga, insgesamt holte die Arminia in 44 Pflichtspielen unter Kramer zehn Siege. Dazu gab es 16 Unentschieden und 18 Niederlagen.
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Das Restprogramm
Der Abstand auf Hertha BSC auf dem Nicht-Abstiegsplatz 15 beträgt aktuell drei Punkte, zwei Punkte Vorsprung hat der VfB Stuttgart auf Relegationsrang 16. Für Kostmann und die Arminia geht es zunächst zum Auswärtsspiel am Samstag beim 1. FC Köln, ehe die Hertha zum möglicherweise vorentscheidenden Kellerduell am 32. Spieltag auf der Bielefelder Alm erwartet wird und es in den letzten beiden Spielen gegen Bochum und Leipzig geht.
Die Top-Torjäger der Bundesliga
Tore sind das Wichtigste im Fußball. Stürmer, die oft ins gegnerische Tor treffen, genießen bei den Fans Heldenstatus. Die Bundesliga hat viele große Torjäger erlebt - diese zehn waren am erfolgreichsten.
Bild: Icon Sport/Getty Images
10. Klaus Allofs - 177 Tore
Als Klaus Allofs 1981 aus Düsseldorf zum 1. FC Köln wechselt, bedeutet seine Ablösesumme von 2,25 Millionen Mark (1,15 Millionen Euro) einen Bundesliga-Rekord. Allofs erzielt für die Fortuna, den FC und später für Werder Bremen insgesamt 177 Bundesliga-Tore. In Bremen spielt er am Ende seiner Karriere, nachdem er zuvor einige Jahre in Frankreich war.
Bild: Imago Images
9. Dieter Müller - 177 Tore
Dieter Müller hält bis heute einen Bundesliga-Rekord: Am 17. August 1977 erzielt er beim 7:2-Sieg des 1. FC Köln gegen Werder Bremen sechs Tore. Außer für den FC, ist Müller auch für Offenbach, Stuttgart und Saarbrücken in der Bundesliga aktiv. Zwischen 1977 und 1986 macht Müller insgesamt 303 Bundesliga-Spiele. Für seine 177 Tore benötigt er damit 121 Spiele weniger als Klaus Allofs.
Bild: Imago Images
8. Stefan Kuntz - 179 Tore
Bochum, Uerdingen, Kaiserslautern, noch einmal Bochum und schließlich Bielefeld - Stefan Kuntz spielt nie für einen der großen Bundesliga-Klubs. Trotzdem ist der gelernte Polizist zweimal Torschützenkönig: 1986 in Bochum, 1994 in Diensten des FCK noch einmal. Mit Kaiserslautern feiert Kuntz auch seine größten Erfolge: DFB-Pokalsieg 1990 und Meisterschaft 1991.
Bild: Imago Images
7. Ulf Kirsten - 181 Tore
"Der Schwatte", wie er genannt wird, ist schon bei Dynamo Dresden in der DDR-Oberliga ein gefährlicher Torjäger. 1990 wechselt Kirsten zu Bayer 04 Leverkusen. Er hält der Werkself bis zum Karriereende im Jahr 2003 die Treue und läuft insgesamt 350 Mal für Leverkusen in der Bundesliga auf. Kirsten gewinnt dreimal die Torjäger-Kanone der Liga.
Bild: Imago Images
6. Claudio Pizarro - 197 Tore
1999 kommt der Peruaner als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea bleibt "Pizza" der Bundesliga anschließend treu. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001 und 2012). Nach einer Saison in Köln schließt sich der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal dem SV Werder an, wo seine Karriere im Sommer 2020 endet.
Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin
5. Manfred Burgsmüller - 213 Tore
Zwischen 1967 und 1990 beschäftigt das Schlitzohr "Manni" Burgsmüller die gegnerischen Verteidiger mit seinen Dribblings. Er spielt für Essen, Dortmund, Nürnberg und Bremen in der Bundesliga und ist mit 135 Toren Rekordschütze des BVB. Nach seiner Fußball-Karriere ist Burgsmüller sechs Jahre lang Kicker des American-Football-Teams Rhein Fire. Im Mai 2019 stirbt er im Alter von 69 Jahren.
Bild: Imago Images
4. Jupp Heynckes - 220 Tore
Bevor Heynckes als Trainer große Erfolge feiert, ist er einer der besten deutschen Stürmer. Vierzehn Jahre lang spielt er in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach (1965-1967 und 1970-1978) und Hannover 96 (1967-1970). Heynckes ist mit 195 Toren der Rekordschütze der Mönchengladbacher. Hier erlebt er als Teil der "Fohlen-Elf" seine erfolgreichste Zeit und wird viermal deutscher Meister.
Bild: Imago Images
3. Klaus Fischer - 268 Tore
Fast 40 Jahre lang ist er die Nummer zwei der Bundesliga-Torjäger hinter Gerd Müller. Dann kommt Robert Lewandowski, der für 268 Treffer 190 Spiele weniger benötigt. Am häufigsten trifft Fischer für Schalke 04 (182). Außerdem ist er für 1860 München, den 1. FC Köln und den VfL Bochum aktiv. Fischers Bundesliga-Karriere dauert 20 Jahre (1968 - 1988). Er steht insgesamt 535 Mal auf dem Platz.
Bild: Imago Images
2. Robert Lewandowski - 312 Tore
Meisterschaften, DFB-Pokale, die Champions League und die Auszeichnung zum Weltfußballer - der Pole gewinnt alles und wird zur Institution in der Bundesliga. 2010 wechselt er von Lech Posen zu Borussia Dortmund. Von 2014 bis 2022 trifft er für die Bayern und bricht bis zu seinem Wechsel nach Barcelona Rekorde, zum Beispiel in der Spielzeit 2020/21 mit 41 Saisontoren - eins mehr als Gerd Müller.
Bild: Adam Pretty/Getty Images
1. Gerd Müller - 365 Tore
Der Torrekord des "Bombers" ist und bleibt unerreichbar. Zwischen 1965 und 1979 läuft Müller in der Bundesliga ausschließlich für die Bayern auf. Der Stürmer, der aus jeder Lage ein Tor machen kann, wird viermal Meister und siebenmal Torschützenkönig. In fünf Spielzeiten schießt er mehr Tore, als er Spiele absolviert. Müller erkrankt im Alter an Alzheimer und stirbt im August 2021.