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Arm werden in Deustchland

22. September 2016

Auch in einem reichen Land wie Deutschland gibt es arme Menschen. Jeder siebte, der hier lebt, gehört dazu. Und die Zahl derer, die von Armut bedroht sind, hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen.

Deutschland Symbolbild Kinderarmut
Bild: picture-alliance/dpa/J. Kalaene

Armut hat viele Gesichter, und sie zeigt sich von Land zu Land verschieden. In Europa gilt jemand als von Armut bedroht, der weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens im Land zur Verfügung hat. Das sind in Deutschland nach den letzten Zahlen des Statistischen Bundesamts für einen allein lebende Erwachsene 986 Euro pro Monat. Leben im Haushalt zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren, dann lag dieser Schwellenwert bei Einkünften von 2072 Euro im Monat. Diese Zahlen sind von 2014.

Der Anteil an der Bevölkerung, der unter diese Schwelle zu rutschen droht, ist seit 2005 fast überall im Land gestiegen. Waren es damals noch 14,7 Prozent, lag der Anteil zehn Jahre später bei 15,7 Prozent. Vor allem in den alten Bundesländern stieg dieser Anteil kräftig - im bevölkerungsreichen Bundesland Nordrhein-Westfalen zog das Armutsrisiko im Laufe der zehn Jahre um gut drei Prozent an.

Betteln in LeipzigBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Rückgang im Osten

In den neuen Bundesländern im Osten Deutschlands gab es zwar keinen Anstieg mehr. Aber hier ist der Anteil immer noch höher als im Bundesdurchschnitt. Hier droht immer noch fast jeder Fünfte in Armut zu geraten. Dabei ist das Risiko besonders hoch in Berlin. Hier gelten fast 25 Prozent der Einwohner als arm.

Landesweit beruht die Zunahme nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ausschließlich auf einem spürbaren Anstieg beim Anteil der armutsgefährdeten Menschen mit Migrationshintergrund. Die Armutsquote der Bevölkerung ohne einen solchen Migrationshintergrund sei hingegen bei 12,5 Prozent konstant geblieben, hieß es in der in dieser Woche veröffentlichten Untersuchung.

ar/wen (dpa, epd, KNA)

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