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DFB-Frauen unterliegen England

23. Februar 2022

Beim letzten Spiel des Vierländerturniers für die deutsche Frauen-Nationalelf verliert das DFB-Team gegen England. Kampf und Einsatzwillen allein reichen nicht aus, um grundlegende Probleme zu überdecken.

Englands Laura Hemp (r.) führt den Ball vor Nicole Anyomi
Englands Laura Hemp (r.) setzt sich gegen Nicole Anyomi von den DFB-Frauen durchBild: Gareth Copley/Getty Images

Die deutschen Frauen verließen mit hängenden Köpfen das Spielfeld. Das 1:3 (1:1) gegen England wird als eine verdiente Niederlage in die Geschichtsbücher eingehen. Auch wenn das DFB-Team das Ergebnis lange ausgeglichen gestalten konnte - auf Augenhöhe agierte es mit den Gastgeberinnen kaum einmal. 

Das dritte Spiel der deutschen Mannschaft bei diesem Vier-Länderturnier - dem Arnold-Clark-Cup - sollte ein echter Härtetest werden. Denn England zählt laut Martina Voss-Tecklenburg zum engsten Favoritenkreis für die Europameisterschaft im kommenden Sommer (6. bis 31. Juli) . Und diese Einschätzung der Bundestrainerin unterstrichen die Gastgeberinnen am Mittwochabend eindrucksvoll. Mit dem hoch verdienten Erfolg gegen Deutschland sicherten sich die Engländerinnen den Turniersieg.  

Däbritz: "Haben viel gelernt"

"Es ist wichtig, vor der Europameisterschaft einige hochkarätige Gegner zu bekommen, und gegen Weltklasseteams zu spielen. Das hilft uns, Fortschritte zu machen", sagte Sara Däbritz, beim Arnold-Clark-Cup Kapitänin der DFB-Frauen, gegenüber der DW. Die Angreiferin von Paris St. Germain wies allerdings auch darauf hin, dass die junge Mannschaft durch eine Reihe von COVID- und Verletzungsausfällen geschwächt war.

Dennoch habe man während des Turniers viel gelernt. "Diese Spiele können uns zeigen, was wir gut und was wir nicht so gut machen. Und nach diesen Spielen hat man eine Menge Material, das man sich ansehen und mit dem man arbeiten kann."

Sonntagsschuss von Magull

15.000 Zuschauer in Wolverhampton bekamen eine von Beginn an überlegene Heimmannschaft zu sehen, die durch Ellen White - unter tätlicher Mithilfe der deutschen Verteidigerinnen - mit 1:0 (15. Minute) in Führung ging. Die Spielerinnen von England-Trainerin Sarina Wiegmann wirkten schneller, leichtfüßiger, spielfreudiger, handlungsschneller.

Englands Ellen White (l.) erzielt das 1:0 gegen die deutschen Frauen Bild: Jason Cairnduff/Action Images/Reuters

Die deutsche Mannschaft war vor allem damit beschäftigt, dauerhaft die Ordnung auf dem Feld herzustellen. Dennoch gelang ihr der Ausgleich durch einen Sonntagsschuss: Lina Magull zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern über die englische Mauer unhaltbar unter die Querlatte zum 1:1 (41.). Die beste Aktion der deutschen Spielerinnen. In der zweiten Hälfte war vom DFB-Team in der Offensive so gut wie nichts mehr zu sehen. Millie Bright traf nach 85 Minuten zum 2:1, Fran Kirby setzte mit dem Schlusspfiff den Schlusspunkt zum 3:1 (90.). 

Viele Defizite sichtbar geworden

Das Turnier zeigte deutlich, dass einige Nationen in Sachen Leistungsfähigkeit aufgeschlossen haben oder sogar bereits an Deutschland vorbeigezogen sind. Umso ungünstiger war der Umstand, dass gleich 14 Spielerinnen für dieses Turnier aufgrund von Verletzungen oder Covid-19-Erkrankungen ausgefallen waren. Eine echte Standortbestimmung war deshalb nur bedingt möglich. Denn die Intensität dieser Partien war deutlich höher als bei den zumeist sehr einseitigen WM-Qualifikationsspielen, die die deutsche Mannschaft zuletzt meist im Spaziergang für sich entscheiden konnte. 

Die deutschen Frauen feiern den 1:1-Ausgleich von Lina Magull (3.v.r.)Bild: Gareth Copley/Getty Images

Das Zusammenspiel der deutschen Frauen wirkte bruchstückhaft und zu wenig abgestimmt. Der zweiten Garnitur der deutschen Frauen fehlte es zudem an internationaler Erfahrung. Schon beim 1:1 zum Auftakt gegen Spanien als auch beim 0:1 gegen Kanada wurden viele Defizite sichtbar. Das fehlerhafte Passspiel hält internationalen Anforderungen noch nicht stand. Das sollte sich auch gegen die Engländerinnen wieder zeigen. Zumindest die Grundlagen, Kampfgeist und Einsatzwillen, stimmten bei der deutschen Mannschaft. 

Dieses Freundschaftsturnier dürfte allen Beteiligten vor Augen geführt haben, auf welches Niveau sich das Team bis zum EM-Sommer noch steigern muss, um konkurrenzfähig zu sein. Denn aus dem eigenen Selbstverständnis heraus möchte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft um den Titel mitspielen - auch wenn dies einen echten Kraftakt erfordern wird. 

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