Südkorea jubelt, Bahrain fährt enttäuscht nach Hause: Erst in der Verlängerung des Achtelfinals beim Asian Cup fällt die Entscheidung zugunsten der "Taegeuk Warriors". Ihr nächster Gegner ist der kommende WM-Gastgeber.
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Am Ende war es harte Arbeit - mehr, als man im Vorfeld der Partie gegen Außenseiter Bahrain vielleicht vermutet hätte. Doch dank der besseren Nerven in der Verlängerung hat Südkorea das Viertelfinale des Asian Cups in den Vereinigten Arabischen Emiraten erreicht. Großen Anteil daran hatte Hee-Chan Hwang vom Hamburger SV: Der 22-Jährige schoss sein Team beim 2:1 (1:1, 1:0)-Sieg in der 43. Minute in Führung. Zuvor hatte Bahrains Schlussmann ein scharfe, flache Hereingabe von rechts noch mit dem Fuß geklärt. Allerdings wehrte er den Ball in die Mitte ab. Etwa zehn Meter zentral vor dem Tor stand Hwang und staubte eiskalt ab.
Mohamed Al Romaihi gelang 13 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit der Ausgleich für den Golfstaat. Während ein Südkoreaner verletzt am Boden lag, spielte Bahrain über links nach vorne. Ein Schuss von Mahdi Al-Humaidan wurde von Hong Chul auf der Linie noch geblockt, beim Nachschuss von Al Romaihi hatte Südkoreas Defensive keine Chance mehr, erfolgreich einzugreifen (77.).
So ging es in die Verlängerung, in der die Südkoreaner dann ihre Klasse bewiesen: Yong Lee trieb den Ball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Verlängerung über die rechte Angriffsseite nach vorne und schlug eine mustergültig Flanke vor das bahrainische Tor. Am langen Pfosten wartete - gänzlich ungedeckt - Verteidiger Jin-Su Kim, der überlegt zum Kopfball ansetzte und gegen die Laufrichtung des Torhüters zum 2:1-Endstand einnetzte (105.+2).
Katars Freistoßkünste
Die Südkoreaner, die sich 1956 und 1960 in die Siegerliste des Asien-Cups eingetragen hatten und schon seit 58 Jahren auf einen weiteren Erfolg warten, treffen in der Runde der letzten Acht nun auf den nächsten WM-Gastgeber Katar. Die Kataris setzten sich im letzten Achtelfinale mit 1:0 (0:0) gegen den Irak, Asian-Cup-Sieger von 2007, durch. Einmal mehr zirkelte Katars Bassam Al-Rawi einen direkten Freistoß in die gegnerischen Tormaschen. In der 62. Minute nahm der Verteidiger Maß und erzielte das entscheidende Tor. Al-Rawi hatte bereits in der Vorrunde gegen den Libanon ein Freistoßtor geschossen.
In den weiteren Viertelfinalpartien trifft Vietnam auf Rekordsieger Japan, Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate auf Titelverteidiger Australien und China spielt gegen den Iran.
asz (sid)
Die schönsten Momente des Asian Cups
Voller Einsatz auf dem Platz - und auf den Tribünen. Der Asian Cup in den Vereinigten Arabischen Emiraten bietet beides. Impressionen des Fußball-Kontinentalwettbewerbs.
Bild: picture-alliance/Imagechina/L. Shanze
Jetzt ist er drin!
Matthew Leckie von Hertha BSC trifft im Elfmeterschießen gegen Usbekistan den letzten Schuss und wird zum Gejagten. Jeder seiner Teamkollegen von den "Socceroos" möchte der Erste sein, der ihm um den Hals fällt.
Bild: picture-alliance/Imagechina/L. Shanze
Küsschen für den Keeper
Gut gehalten, Kumpel! Bahrains Torhüter Sayed Shubbar Alawi hat im Achtelfinale gegen Südkorea nicht wenig zu tun, so einige Bälle fliegen dem Schlussmann um die Ohren. Bis auf zwei kann er alle entschärfen. Dennoch scheidet Bahrain mit 1:2 nach Verlängerung aus.
Bild: picture-alliance/Xinhua News Agency/D. Xu
Es tut so weh...
Für Saudi-Arabien ist gegen Japan im Achtelfinale Schluss. Dabei haben die Saudis gegen bieder und umständlich spielende Japaner gute Chancen und mehr Spielanteile. Trotzdem gewinnt Team Nippon 1:0 - und dieser Fan kann es nicht fassen.
Bild: picture-alliance/Imagechina/Z. Zhenbin
Kopf an Kopf in die nächste Runde
Kurz sieht es so aus, als könnte Außenseiter Usbekistan Favorit Japan ein Bein stellen. Doch kurz nach der Führung der Usbeken antwortet Yoshinori Muto (r.), Ex-Stürmer von Mainz 05, mit einem Tor für Japan. Am Ende gewinnen die "Samurai Blue" - im Achtelfinale sind aber beide Teams.
Bild: picture-alliance/AP Photo/K. Jebreili
Last-Minute-Jubel
Australiens Mittelfeldspieler Awer Mabil wirft seinen Trainer Graham Arnold beinahe vor Freude um. Der Grund: Australien besiegt Syrien dank eines Treffers in der dritten Minute der Nachspielzeit mit 3:2 und steht im Achtelfinale.
Bild: picture-alliance/AP Photo/H. Ammar
Praktische Kopfbedeckung
Die Fans des palästinensischen Teams können auf Fahnen verzichten. Sie nehmen einfach ihre Kufiyas, die quadratischen Kopftücher, und wedeln mit ihnen.
Bild: picture-alliance/Zuma Press/CSM/U. Pedersen
Fliegende Gliedmaßen
Zwei Spieler aus Japan und dem Oman - aber nur ein Fuß des Japaners Wataru Endo ist noch am Boden. Alle anderen Gliedmaßen befinden sich in der Luft und irgendwie auch im Einsatz.
Bild: picture-alliance/dpa/imaginechina/L. Shanze
Weit gereist
Die japanischen Fans haben allen Grund zur Freude. Durch den 1:0-Erfolg gegen die Emirate löst das Team aus Nippon vorzeitig das Ticket fürs Achtelfinale. So weit kamen Japans Fußballer auch bei der WM in Russland. Beim Asian Cup darf es nach dem Geschmack der Fans aus Fernost ruhig noch ein bisschen weiter gehen.
Bild: picture-alliance/dpa/Imaginechina/L. Shanze
Gute Haltungsnoten
Auch der Iran steht nach dem 2:0 gegen Vietnam, dem zweiten Sieg im zweiten Spiel, vorzeitig in der ersten K.o.-Runde. Da kann sich Pham Duc Huy (r.) noch so querlegen. Mehr als gute Haltungsnoten gibt es für den Vietnamesen nicht.
Bild: Getty Images/F. Nel
Endlich Fan sein dürfen
Wie schon bei der WM in Russland feuern auch beim Asian Cup in den Vereinigten Arabischen Emiraten viele iranische Frauen ihre Nationalmannschaft an. In ihrem Heimatland warten die Iranerinnen immer noch darauf, ohne Einschränkungen Fußballspiele besuchen zu dürfen.
Bild: Getty Images/AFP/K. Desouki
Gutes Omen?
Hier kann Libanons Mehdi Khalil den Ball halten. Doch der Torwart des Libanon muss im Spiel zweimal hinter sich greifen. Die Saudis schaffen damit erstmals seit 1966 wieder einen Asian-Cup-Start mit zwei Siegen. Damals gewannen sie auch das Turnier - ebenfalls in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Bild: Getty Images/AFP/G. Cacace
Kleiner Fan, hoher Sieg
Auch China startet mit zwei Erfolgen ins Turnier: 2:1 gegen Kirgisien - und 3:0 gegen die Philippinen. Den klaren Sieg im zweiten Gruppenspiel feiert dieser kleine Fan aus dem Reich der Mitte ausgelassen.
Bild: Getty Images/AFP/K. Desouki
Geknubbel
Zu verschenken gibt es nichts beim Asian Cup. Jeder Punkt will erarbeitet werden. Das unterstreicht diese Szene den Spiels zwischen Saudi-Arabien und Libanon eindrucksvoll. Der Einsatz stimmt.
Bild: Getty Images/AFP/K. Desouki
Durchblick
Für den Oman gibt es nach zwei Niederlagen im noch ausstehenden Gruppenspiel gegen Turkmenistan nichts mehr zu holen. Immerhin wird dieser Anhänger des arabischen Teams mit originellen Fanutensilien heimkehren.