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Kürbis im Close-up

Hannah Fuchs31. Oktober 2015

Pünktlich zu Halloween kam ein ganz schön dicker großer Brocken angerast: Great Pumpkin rauschte besonders nah an der Erde vorbei. Ob das Anlass genug zum Gruseln ist, erfahren Sie hier.

Computerillustration Asteroid 2012 DA14 (Quelle: dpa).
Bild: picture-alliance/dpa/NASA Science

Die Projekt Zukunft-Zuschauerfrage

02:09

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Am Samstag, pünktlich zu Halloween, um 18:01 Uhr MEZ, ist Great Pumpkin an der Erde vorbeigeschossen. Ein riesiger Kürbis? Nicht ganz. Vielmehr ein besonders dicker Asteroid, der mit etwas Phantasie vielleicht auch dem Gemüse ähnelt.

Orange ist er aber bestimmt nicht. Und selbst wenn, wäre das sicherlich nicht mit bloßen Auge zu erkennen, da müsste schon ein Teleskop her.

"2015 TB145" ist der offizielle Name des Asteroiden. Nach Angaben der US-Weltraumbehörde NASA hat er sich der Erde bis auf knapp 500.000 Kilometer genähert. Das ist etwa 1,3-mal so weit wie der Mond. Relativ nah - aber ungefährlich.

Ein Zusammenstoß hätte verheerende Folgen gehabt: "Der Einschlag eines Asteroiden der Größe von 2015 TB145 wäre eine kontinentale Katastrophe", sagt die Astronomin und Leiterin des Planetariums Bochum, Susanne Hüttemeister.

Der Durchmesser von Great Pumpkin wird auf rund 600 Meter geschätzt. Zum Vergleich: Ein im Februar 2013 über dem russischen Tscheljabinsk explodierter Asteroid hatte einen Durchmesser von gerade einmal rund 20 Metern. Es wurden 1600 Menschen durch die Druckwelle verletzt.

Blick zurück - Einschläge mit schwereren Auswirkungen

Vor 65 Millionen Jahren schlug ein Asteroid mit einem Durchmesser von rund zehn Kilometern auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan ein. Er löste einen Klimawandel aus und leitete damit höchstwahrscheinlich das Aussterben der Dinosaurier ein. Heute erinnert der 180 Kilometer große Chicxulub-Krater an die Kraft des Kosmos.

Auch wenn Great Pumpkin spektakulär klingt, er aber - glücklicherweise - genug Sicherheitsabstand zur Erde hielt, ist es doch ein besonderes Ereignis. Denn in den nächsten zwölf Jahren fliegt kein Asteroid ähnlich knapp an der Erde vorbei. Erst 2027 erwarten die Forscher 1999 AN10 - einen 800 Meter großen Brocken.

Allerdings ist es durchaus möglich, dass trotzdem vorher noch ein ähnlich großer Brocken auftaucht. Great Pumpkin hatten die Wissenschaftler nämlich auch erst am 10. Oktober mit Instrumenten der Universität Hawaii entdeckt. Oft ist bei nahen Asteroiden-Begegnungen die Vorwarnzeit eben recht kurz.

Premiere für neue Messinstrumente

Die Wissenschaftler verfolgen Pumpkins Vorbeiflug mit Radio- und mit optischen Teleskopen. "Wir planen, erstmals eine neue Möglichkeit zur Aufnahme von Radarbildern mit einer Auflösung von zwei Metern zu testen und hoffen, ein unerreichtes Niveau von Details zu sehen", kündigte NASA-Forscher Lance Benner vom Jet Propulsion Laboratory. Man darf auf die Bilder von diesem Halloween-Besucher gespannt sein.

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