Trauer um Michael Collins
28. April 2021Michael Collins starb im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung, wie seine Angehörigen bestätigten. "Er hat seine letzten Tage friedlich im Kreis seiner Familie verbracht", hieß es in einer Mitteilung. "Wir werden ihn schrecklich vermissen. Aber wir wissen auch, wie glücklich er sich gefühlt hat, das Leben zu leben, das er gelebt hat. Wir werden seinem Wunsch nachkommen, dieses Leben zu feiern und nicht zu trauern."
Die Vereinigten Staaten hätten einen "wahren Pionier und lebenslangen Erkundungsaktivisten" verloren, erklärte der kommissarische Chef der US-Weltraumbehörde NASA, Steve Jurczyk.
Der am 31. Oktober 1930 in Italien als Sohn eines US-Militärattachés geborene Collins war einer von drei Astronauten der "Apollo 11"-Mission. Anders als seine Kollegen Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin betrat er am 20. Juli 1969 aber nicht den Mond. Er blieb als Pilot in der Kommandokapsel "Columbia" in einer Mondumlaufbahn zurück. Oft wurde Collins deshalb als "vergessener Astronaut" oder "einsamster Mensch der Geschichte" bezeichnet.
"Zufrieden"
Einsam sei er damals aber gar nicht gewesen, hatte Collins zu Lebzeiten immer wieder betont. "Ich habe mich als Teil dessen gefühlt, was auf dem Mond passiert. Ich weiß, dass ich ein Lügner oder Blödmann wäre, wenn ich sagen würde, dass ich den besten der drei Sitze von 'Apollo 11' hatte, aber ich kann ehrlich sagen, dass ich zufrieden mit dem bin, den ich hatte. Die Unternehmung war für drei Männer angelegt und ich sehe mich als genauso notwendig an wie die beiden anderen."
Als Held habe er sich ohnehin nie gesehen, sagte Collins. "Es gibt Helden, die auch gefeiert werden sollten, aber Astronauten gehören nicht dazu. Wir arbeiten hart und haben unsere Aufgabe fast perfekt erfüllt, aber dafür waren wir angestellt worden." Er habe Glück gehabt im Leben - und sei glücklich gewesen. "Schreibt 'Glücklich' auf meinen Grabstein."
wa/bru (dpa, afp)