Die ISS ist wieder dicht
11. Mai 2013Das Leck sei abgedichtet und werde intensiv beobachtet, hieß es nach dem erfolgreichen Einsatz der beiden Astronauten. In der Nacht auf Freitag (10.05.2013) hatte die US-Weltraumbehörde Nasa bekanntgegeben, dass Ammoniak aus der ISS ins All entweicht. Das giftige Gas dient zur Kühlung eines Stromkreislaufs der Raumstation, die in rund 410 Kilometer Höhe um die Erde kreist.
Daraufhin bereitete sich die Crew auf den außerplanmäßigen Einsatz vor. Experten zufolge hatte es einen solch kurzfristig anberaumten Außeneinsatz nie zuvor gegeben. Die Weltraumbehörden der USA und Russlands hatten gleichzeitig betont, weder die Station noch die sechsköpfige Besatzung seien durch den Schaden in Gefahr
Die Arbeiten der Astronauten Chris Cassidy und Tom Marshburn im All dauerten etwa fünfeinhalb Stunden. Auf der ISS überwachten der kanadische Kommandeur Chris Hadfield sowie die russischen Kosmonauten Roman Romanenko, Pawel Winogradow und Alexander Missurkin das Manöver. Wegen des Lecks war eines der insgesamt acht Sonnensegel der ISS abgeschaltet worden. Die übrigen sieben, die alle über eigene Kühlsysteme verfügen, arbeiteten normal. Nach Ansicht von Experten verfügt die Raumstation zudem über genügend Energiereserven.
Bereits im November 2012 war ein Leck im Kühlsystem aufgetreten. Daraufhin installierten zwei ISS-Crewmitglieder bei einem Außeneinsatz eine Umgehungsleitung. Ungeklärt ist bislang, ob das Leck an derselben Stelle aufgetreten ist oder ob es durch einen Splitter Weltraummüll oder durch einen sogenannten Mikrometeoriten verursacht wurde.
wl/haz (dpa, afp)