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PolitikEuropa

Atom-Comeback? EU setzt sich Ziele für Weltklimakonferenz

15. Oktober 2024

Für die Weltklimakonferenz Mitte November haben sich die EU-Staaten auf eine gemeinsame Position geeinigt. Mehr emissionsfreie Technologien sollen an den Start. Aus französischer Sicht gehört dazu auch die Atomkraft.

Belgisches AKW Doel und Windkraftanlagen bei Antwerpen (28.11.2023)
Das belgische Atomkraftwerk Doel und Windkraftanlagen bei Antwerpen (Archivbild)Bild: IMAGO/alimdi

In knapp einem Monat kommen rund 200 Staaten auf der nächsten UN-Klimakonferenz zusammen. Die Europäische Union sagt nun, was sie auf der COP29 erreichen möchte. Die EU-Mitgliedstaaten haben in Luxemburg eine gemeinsame Position für die Konferenz Mitte November in Aserbaidschan vereinbart.

Dazu soll unter anderem mehr Ehrgeiz bei nationalen Klimaplänen gefordert werden, die 2025 vorgelegt werden sollen. "Die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad erfordert kollektive Anstrengungen und weitere Maßnahmen von allen Ländern, insbesondere von großen Volkswirtschaften", erklärte die EU nach Abschluss der Beratungen.

Mehr emissionsfreie und emissionsarme Technik

Die Pläne sollten wirtschaftsweite und absolute Reduktionsziele enthalten, die alle Treibhausgase abdecken. Laut dem von den Umweltministern angenommenen Text wünschen sie sich eine Beschleunigung von "emissionsfreien und emissionsarmen Technologien".

Frankreichs Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher: "Großer diplomatischer Sieg"Bild: Sarah Meyssonnier/REUTERS

Aus dem Umfeld der französischen Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher hieß es, mit Letzteren sei "implizit" die Atomenergie gemeint. Dies sei ein "großer diplomatischer Sieg". Die Rolle der Atomenergie ist traditionell umstritten: Frankreich und eine Reihe weiterer EU-Länder setzen auf Kernenergie, um ihre Klimaziele zu erreichen, Deutschland will erneuerbare Energien stärker fördern.

EU-Kommissar Wopke Hoekstra sprach von den "sehr wohl bekannten Unterschieden" zwischen den Mitgliedsstaaten in dieser Frage. "Einige sind klar für die Kernenergie, andere klar dagegen."

EU-Klima-Kommissar Wopke Hoekstra: "Wohl bekannte Unterschiede"Bild: John Thys/Pool/REUTERS

Die COP29 findet vom 11. bis 22. November in Aserbaidschans Hauptstadt Baku statt. Kernthema der Verhandlungen wird die Frage sein, wie die reichen Industrieländer - wie etwa die EU-Staaten - die Entwicklungsländer bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung unterstützen. Angestrebt ist eine Überarbeitung des 2009 festgelegten Ziels, wonach die Industriestaaten jährlich 100 Milliarden US-Dollar (91,43 Milliarden Euro) im Kampf gegen den Klimawandel zur Verfügung stellen sollen.

Mehr Beitragszahler für Finanzierung gesucht

Die EU will in Baku dafür werben, ein neues gemeinsames Ziel für die Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländer zu vereinbaren. Bei der sogenannten Klimafinanzierung soll demnach eine breitere Gruppe von Beitragszahlern einbezogen werden. Dies würde die Entwicklung von wirtschaftlichen Fähigkeiten und den Anteil von Staaten an den globalen Treibhausgasemissionen seit den frühen 1990er-Jahren berücksichtigen.

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Das Klimafinanzierungsziel wurde 2015 im Pariser Klimaabkommen bestätigt und bis 2025 verlängert. 2022 wurde erstmals die angestrebte Summe von jährlich 100 Milliarden Dollar erreicht. Doch nun ist die Frage, wie es nach 2025 weitergeht.

COP29-Gastgeber Aserbaidschan steht wegen Menschenrechtsverstößen und der Unterdrückung Andersdenkender international in der Kritik. Gleichzeitig ist das zentralasiatische Land ein wichtiger Energielieferant für die Staaten der Europäischen Union.

AR/kle (dpa, afp)

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