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Politik

Atomanlage im Iran schwer beschädigt

5. Juli 2020

Bei Unfällen in Atomanlagen sind die ersten Informationen oft spärlicher Natur. Auch bei dem Vorfall im iranischen Natans könnte sich die Sache als gravierender herausstellen. Doch bislang geben die Behörden Entwarnung.

Iran I Atomkraft I Atomanlage Natans
Von der Anlage in Natans sind nur ältere Archivbilder verfügbarBild: picture-alliance/dpa/EPA

Die iranische Atomanlage in Natans ist nach einem Brand offenbar doch schwer beschädigt worden. Der Vorfall am Donnerstag habe gravierende Schäden verursacht, zitierte die Nachrichtenagentur Irna am Sonntag den Sprecher der iranischen Atomenergie-Behörde, Behrus Kamalwandi. Der Iran werde die Anlage durch einen besser ausgestatteten, größeren Bau zur Urananreicherung ersetzen. Die Entwicklung und Produktion von Zentrifugen - die zur Uran-Anreicherung benötigt werden - könne wegen des Vorfalls auf mittlere Sicht beeinträchtigt werden.

Nur eine Halle in Flammen?

Zunächst hatte Kamalwandi erklärt, die Anlage sei durch den Brand nicht beeinträchtigt worden. Beschädigt worden sei eine im Bau befindliche Halle und nicht die Anlage selbst.

Natans ist ein zentraler Baustein im Atomprogramm des Iran, das nach Darstellung des Landes friedlichen Zwecken dient. Die USA werfen dem Iran hingegen vor, heimlich nach Atomwaffen zu streben. Sie haben die Führung in Teheran deshalb mit Sanktionen belegt, die die Wirtschaft der Islamischen Republik schwer treffen.

Spekulationen über Cyber-Angriff

Iranische Sicherheitsbehörden äußerten sich bislang nicht zu der Brandursache. Am Samstag hatten Insider aus dem Umfeld der iranischen Regierung der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, das Feuer könnte durch einen Cyber-Angriff ausgelöst worden sein. Die Agentur Irna hatte vor einigen Tagen Sabotage durch feindliche Kräfte wie Israel oder die USA als Ursache ins Spiel gebracht, ohne diese Länder aber direkt zu beschuldigen.

Der überwiegend unter der Erde liegende Bau in Natans gehört zu den iranischen Atomanlagen, die von der internationalen Atomenergiebehörde IAEA beobachtet werden. Diese hatte erklärt, am Ort des Brandes habe es kein radioaktives Material gegeben. Behördensprecher Kamalwandi hatte gesagt, über eine mögliche Kontamination müsse man sich nicht sorgen. Zudem sei niemand bei dem Vorfall verletzt worden.

ml/cwi (rtr, dpa)

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