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Europapremiere in Berlin: "Atomic Blonde"

Jochen Kürten
24. August 2017

In dem Hollywood-Agententhriller "Atomic Blonde" spielt Oscarpreisträgerin Charlize Theron eine Blondine mit großer Schlagkraft. Jetzt feiert der Streifen Deutschlandpremiere.

Filmstill aus "Atomic Blonde" mit Charlize Theron in neonblauer Nachtszene in Club  (2017)
Bild: Focus Features LLC./Jonathan Prime

Die südafrikanische Schauspielerin Charlize Theron, die seit ein paar Jahren zu den Topstars der Branche zählt, kennt sich in der deutschen Hauptstadt gut aus. Erst im April stellte sie in Berlin ihren Film "Fast & Furious 8" vor - im Juli präsentiert sie "Atomic Blonde" bei der Europapremiere höchstpersönlich in Berlin. Jetzt kommt der Film in die deutschen Kinos. 

Charlize Theron ist schon ein Berlin-Profi

"Ich liebe Berlin" verkündete sie im Frühjahr vor der Presse und den begeisterten Fans. Die deutsche Hauptstadt kennt sie bestens, hat Charlize Theron doch dort bereits häufiger gedreht. "Atomic Blonde" entstand im vergangenen Jahr an mehreren Schauplätzen im Herzen der Stadt, unter anderem drehte man am Breitscheidplatz und direkt vor der Gedächtniskirche.

Bild: Focus Features LLC.

In dem Spionagethriller, der im Jahre 1989 kurz vor dem Fall der Berliner Mauer spielt, agiert Theron als abgebrühte Agentin Lorraine Broughton mit platinblonder Perücke. Im Dienste des britischen Geheimdienstes MI-6 soll sie eigentlich höchst brisante Informationen sammeln, doch durch die politischen Wirren entwickelt sich ihr Einsatz zu einem lebensgefährlichen Katz-und-Maus-Spiel. Broughton wird beauftragt Doppelagenten zu enttarnen. Ihr zur Seite steht dabei der in Berlin stationierte Verbindungsoffizier David Percival (James McAvoy), dem sie im Verlauf der Filmhandlung natürlich nicht nur in beruflicher Hinsicht näherkommt.

 

Vorlage für "Atomic Blonde" war ein Comic

Der Film von Regisseur David Leitch basiert auf der Graphic-Novel-Vorlage von Antony Johnston. Schaut man sich die Trailer im Netz an, die seit Wochen von den Produktionsfirmen lanciert werden, so dürfte Therons neuer Film vor allem auch die Freunde des schnell geschnittenen Actionfilms auf ihre Kosten kommen lassen. Theron spielt die Rolle der brutal-kühlen Agentin mit enormem Körpereinsatz und mindestens ebenso viel Sex-Appeal.

James McAvoy als Partner von Charlize Theron in "Atomic Blonde"Bild: Focus Features LLC./Jonathan Prime

Damit wird Hollywoods neueste filmische Mode, die sich in den vergangenen Jahren an den Kassen als höchst erfolgreich entpuppte, fortgesetzt: Action-Filme mit weiblichen Stars in der Hauptrolle. Angelina Jolie hat das kurz nach der Jahrtausendwende mit ihren "Lara Croft"-Filmen vorgemacht. Schauspielerinnen wie Scarlett Johansson ("Lucy", "Ghost in the Shell") und Gal Gadot ("Wonder Woman") haben diesen Trend in jüngster Zeit sehr erfolgreich fortgesetzt.

"Atomic Blonde" wirkt wie eine geschickte Mischung aus "James Bond", "Mission Impossible" und "Die Bourne Identität". Und wenn die wasserstoffblonde Charlize Theron in "Atomic Blonde" auch noch mit einer brünetten Schönen im nächtlichen Berlin anbändelt und heißen Sex hat, dann erinnert das stark an Sharon Stones Femme-Fatale-Rolle in "Basic Instinct". Hollywood weiß eben, wie man einst erfolgreiche Filme immer wieder kreuzt und aktualisiert. Action und Sex haben sich an den Kassen ja schon häufiger ausgezahlt. Mit diesem Rezept könnte also auch der neueste Charlize-Theron-Streifen Erfolg haben.

Hollywood dreht in Berlin

Berlin wird von den Hollywood-Produzenten dabei einmal mehr als attraktiver wie geschichtsträchtiger Drehort genutzt. Kalter Krieg und heiße Kämpfe - diese Kombination, die einst die James-Bond-Filme groß machte, hat mit dem Umzug des berühmtesten MI-6-Agenten in die globalisierte Welt ja nicht ihren Reiz verloren. Zuletzt hatte Steven Spielberg vor zwei Jahren in seinem Agentenfilm "Bridge of Spies" die Stadtkulisse Berlins prächtig zur Schau gestellt.

Kurzer Auftritt von Til Schweiger

Das Konzept dürfte nun auch mit "Atomic Blonde" aufgehen. In Deutschland stehen die Chancen besonders gut, weil - wenn auch nur in Nebenrollen - heimische Stars wie Barbara Sukowa und Til Schweiger mit von der Partie sind. In erster Linie ist "Atomic Blonde" aber ein Film der Oscarpreisträgerin Charlize Theron.

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