In dem Hollywood-Agententhriller "Atomic Blonde" spielt Oscarpreisträgerin Charlize Theron eine Blondine mit großer Schlagkraft. Jetzt feiert der Streifen Deutschlandpremiere.
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Premiere mit Charlize Theron in Berlin: "Atomic Blonde"
Charlize Theron spielt in "Atomic Blonde" die kühle Blonde im Kalten Krieg - und überzeugt mit Witz und Härte. Die Südafrikanerin ist inzwischen eine führende Action-Darstellerin. Ein Blick auf eine furiose Karriere.
Bild: Focus Features LLC./Jonathan Prime
Agenten-Action-Spektakel im Wende-Jahr 1989
In ihrem neuesten Film "Atomic Blonde" spielt die südafrikanische Schauspielerin Charlize Theron eine Doppelagentin in den letzten Tagen des Kalten Krieges kurz vor dem Fall der Berliner Mauer. An ihrer Seite mimt James McAvoy einen britischen Agenten - hier in punkigem Outfit. Mit "Atomic Blonde" zementiert die Südafrikanerin ihren Ruf als Darstellerin mit Sex-Appeal und Action-Potenzial.
Bild: Focus Features LLC./Jonathan Prime
An der Seite von Johnny Depp
Mitte der 1990er Jahre war Theron nach ihrem Umzug in die Vereinigten Saaten zunächst in kleineren Nebenrollen in Hollywood-Filmen aufgetaucht. In der Rolle einer Astronautengattin im Film "The Astronaut's Wife" machte sie dann erstmals ein größeres Publikum auf sich aufmerksam. An ihrer Seite in dem Film von 1999: Johnny Depp - noch mit jungenhaftem Charme.
Bild: imago/United Archives
Strahlend schön...
Schon früh überzeugte die Darstellerin, die in ganz jungen Jahren auch als Model und Tänzerin gearbeitet hatte, mit ihrem strahlenden Äußeren. Auch in historischen Filmen, wie in der John Irving-Romanverfilmung "Gottes Werk und Teufels Beitrag" (1999) wusste Charlize Theron zu überzeugen.
Bild: imago/ZUMA Press
Etabliert in Hollywood
In den Jahren um die Jahrtausendwende reihte Theron dann einen Auftritt an den anderen. Sie war eine zuverlässige Darstellerin in Filmen, die mit großer Ausstattung und vielen Stars auftrumpften. 2000 war sie an der Seite von Will Smith und Matt Damon in "Die Legende von Bagger Vance" zu sehen - als Verlobte des Ex-Golfers Rannulph Junuh.
Bild: Dream Works/D. James
Arbeiten mit Woody Allen
Doch auch ein Filmgenie wie Woody Allen wurde auf die Darstellerin aus Südafrika aufmerksam und verpflichtete sie 2001 für seinen Film "Im Banne des Jade Skorpions". Der an Statur kleine Regisseur und Schauspieler setzte dabei auch auf einige Lacher in Szenen, die ihn neben der großen Charlize Theron zeigen.
Bild: Dreamworks/J. Clifford
Eine wandlungsfähige Darstellerin
Mehr und mehr zeigte Theron, wie vielseitig sie sein konnte und dass sie in der Lage war, die verschiedensten Charaktere zu spielen. 2003 nahm sie im Film "The Italian Job" als Safeknackerin Stella Mark Wahlberg (l.) und Jason Statham (r.) in die Mangel. Es blieb nicht ihre letzte draufgängerische Rolle.
Bild: imago/United Archives
Oscar für "Monster"
Im Film "Monster" (2003) der Regisseurin Patty Jenkins, der auf einen authentischen Fall zurückgeht, verkörperte Charlize Theron eine Serienmörderin. Darin war sie kaum wiederzuerkennen. Für ihren couragierten Auftritt gab es verdientermaßen den Oscar als beste Darstellerin in einer Hauptrolle.
Bild: imago/EntertainmentPictures
Zweite Oscarnominierung
Auch wenn es vier Jahre später "nur" zu einer Nominierung bei den Oscars reichen sollte, auch die Rolle einer von ihrem Ehemann misshandelten Frau in "Kaltes Land" spielte sie sehr überzeugend. Charlize Theron gehörte mittlerweile zu den bestbezahlten und geachtetsten Schauspielerinnen Hollywoods.
Bild: imago/United Archives
In der "Alien"-Saga
Charlize Theron, die mittlerweile auch die US-Staatsbürgerschaft angenommen hatte, war in den Folgejahren eine der beständigsten und gefragtesten Darstellerinnen in Hollywood. Auch in Blockbustern wie hier 2012 in "Prometheus", einem Sequel aus der Alien-Saga, machte sie als Besatzungsmitglied eines Raumschiffes an der Seite von Idris Elba eine gute Figur.
Bild: imago/Cinema Publishers Collection
Die Action-Heroin
Vor zwei Jahren dann war es auch Charlize Theron, die mit ihrer Rolle im Mad-Max-Film "Fury Road" das neue weibliche Action-Kino in Hollywood mit aus der Taufe hob. Als "Imperator Furiosa" ließ Theron mit Härte und Katlblütigkeit die meisten Männer im Film alt aussehen. Einzig Filmpartner Tom Hardy war ihr in "Mad Max: Fury Road" ebenbürtig.
Bild: imago/Cinema Publishers Collection
Charlize Theron wütet in Berlin
Diese Haltung scheint die Südafrikanerin in ihrem neuesten Film "Atomic Blonde" nun fortzusetzen. In dem Agententhriller setzten sie und Regisseur David Leitch zwar auch auf Witz und Ironie, doch wenn es darauf ankommt, ziehen ihre männlichen Kontrahenten meist den Kürzeren.
Bild: Focus Features LLC./Jonathan Prime
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Die südafrikanische Schauspielerin Charlize Theron, die seit ein paar Jahren zu den Topstars der Branche zählt, kennt sich in der deutschen Hauptstadt gut aus. Erst im April stellte sie in Berlin ihren Film "Fast & Furious 8" vor - im Juli präsentiert sie "Atomic Blonde" bei der Europapremiere höchstpersönlich in Berlin. Jetzt kommt der Film in die deutschen Kinos.
Charlize Theron ist schon ein Berlin-Profi
"Ich liebe Berlin" verkündete sie im Frühjahr vor der Presse und den begeisterten Fans. Die deutsche Hauptstadt kennt sie bestens, hat Charlize Theron doch dort bereits häufiger gedreht. "Atomic Blonde" entstand im vergangenen Jahr an mehreren Schauplätzen im Herzen der Stadt, unter anderem drehte man am Breitscheidplatz und direkt vor der Gedächtniskirche.
In dem Spionagethriller, der im Jahre 1989 kurz vor dem Fall der Berliner Mauer spielt, agiert Theron als abgebrühte Agentin Lorraine Broughton mit platinblonder Perücke. Im Dienste des britischen Geheimdienstes MI-6 soll sie eigentlich höchst brisante Informationen sammeln, doch durch die politischen Wirren entwickelt sich ihr Einsatz zu einem lebensgefährlichen Katz-und-Maus-Spiel. Broughton wird beauftragt Doppelagenten zu enttarnen. Ihr zur Seite steht dabei der in Berlin stationierte Verbindungsoffizier David Percival (James McAvoy), dem sie im Verlauf der Filmhandlung natürlich nicht nur in beruflicher Hinsicht näherkommt.
Vorlage für "Atomic Blonde" war ein Comic
Der Film von Regisseur David Leitch basiert auf der Graphic-Novel-Vorlage von Antony Johnston. Schaut man sich die Trailer im Netz an, die seit Wochen von den Produktionsfirmen lanciert werden, so dürfte Therons neuer Film vor allem auch die Freunde des schnell geschnittenen Actionfilms auf ihre Kosten kommen lassen. Theron spielt die Rolle der brutal-kühlen Agentin mit enormem Körpereinsatz und mindestens ebenso viel Sex-Appeal.
Damit wird Hollywoods neueste filmische Mode, die sich in den vergangenen Jahren an den Kassen als höchst erfolgreich entpuppte, fortgesetzt: Action-Filme mit weiblichen Stars in der Hauptrolle. Angelina Jolie hat das kurz nach der Jahrtausendwende mit ihren "Lara Croft"-Filmen vorgemacht. Schauspielerinnen wie Scarlett Johansson ("Lucy", "Ghost in the Shell") und Gal Gadot ("Wonder Woman") haben diesen Trend in jüngster Zeit sehr erfolgreich fortgesetzt.
"Atomic Blonde" wirkt wie eine geschickte Mischung aus "James Bond", "Mission Impossible" und "Die Bourne Identität". Und wenn die wasserstoffblonde Charlize Theron in "Atomic Blonde" auch noch mit einer brünetten Schönen im nächtlichen Berlin anbändelt und heißen Sex hat, dann erinnert das stark an Sharon Stones Femme-Fatale-Rolle in "Basic Instinct". Hollywood weiß eben, wie man einst erfolgreiche Filme immer wieder kreuzt und aktualisiert. Action und Sex haben sich an den Kassen ja schon häufiger ausgezahlt. Mit diesem Rezept könnte also auch der neueste Charlize-Theron-Streifen Erfolg haben.
Hollywood dreht in Berlin
Berlin wird von den Hollywood-Produzenten dabei einmal mehr als attraktiver wie geschichtsträchtiger Drehort genutzt. Kalter Krieg und heiße Kämpfe - diese Kombination, die einst die James-Bond-Filme groß machte, hat mit dem Umzug des berühmtesten MI-6-Agenten in die globalisierte Welt ja nicht ihren Reiz verloren. Zuletzt hatte Steven Spielberg vor zwei Jahren in seinem Agentenfilm "Bridge of Spies" die Stadtkulisse Berlins prächtig zur Schau gestellt.
Kino Favoriten: Die zehn besten Berlinfilme
Berlin, Stadt der Agenten und Kriminellen, Zentrum der Politik und des Amüsements. Berlin, Stadt der Musik und der Poesie. Die deutsche Hauptstadt hat unendlich viele Gesichter. Das Kino zeigt sie seit über 100 Jahren.
Bild: picture-alliance/dpa
Platz 10: Menschen am Sonntag
Ein skeptischer Blick: Das Mannequin Annie (Annie Schreyer) will den Sonntag lieber zu Hause verbringen. Ihre Freunde vergnügen sich derweil am Wannsee. Berlin und Umgebung sind die eigentlichen Hauptdarsteller in "Menschen am Sonntag", einem Mix aus Dokumentar- und Spielfilm aus dem Jahre 1930. Auf dem Regiesessel dieses legendären, frühen Berlinfilms saßen Robert Siodmak und Edgar G. Ulmer.
Bild: Imago/United Archives
Platz 9: Cabaret
Der US-Amerikaner Bob Fosse drehte sein berühmtes Berlin-Film-Musical "Cabaret" 1972 in Berlin - und in München! Während in West-Berlin viele Außenaufnahmen entstanden, wurden die Innenaufnahmen zu großen Teilen in Münchner Studios gedreht. Die Handlung des atmosphärisch dichten Berlin-Films spielt im Jahre 1931 und thematisiert den heraufziehenden Nationalsozialismus. Dafür gab's acht Oscars.
Bild: picture-alliance/AP Photo/Warner Bros. Home Video
Platz 8: Die Mörder sind unter uns
Als ersten deutschen Film nach Ende des Zweiten Weltkriegs inszenierte Wolfgang Staudte 1946 "Die Mörder sind unter uns". Gedreht wurde in Berliner Studios - und an zahlreichen Originalschauplätzen der zerstörten Stadt. Mit "Die Mörder sind unter uns" etablierte sich der Begriff "Trümmerfilm". Die DEFA-Produktion wurde im Oktober '46 in dem von den Sowjets besetzten Stadt-Sektor uraufgeführt.
Bild: DEFA
Platz 7: Eins, Zwei, Drei
Spektakulär waren die Umstände, mit denen sich Billy Wilder 1961 bei "Eins, Zwei, Drei" herumschlagen musste. Hollywood-Veteran Wilder wollte seinen Film vor dem Hintergrund der geteilten, aber noch weitgehend durchlässigen Stadt inszenieren. Während der Dreharbeiten wurde die Mauer gebaut. Am Brandenburger Tor konnte nicht gedreht werden, das Tor wurde in München aufwendig nachgebaut.
Bild: picture-alliance/dpa
Platz 6: Bridge of Spies
Ebenfalls in der Hochphase des Kalten Kriegs spielt die amerikanisch-deutsche Co-Produktion "Bridge of Spies" von Star-Regisseur Steven Spielberg. Der mehrfache Oscargewinner drehte seinen Berlin-Film vor zwei Jahren an Originalschauplätzen in der deutschen Hauptstadt. Neben der Glienicker Brücke, berühmter Austauschplatz für Agenten, rückte Spielberg natürlich auch die Berliner Mauer ins Bild.
Bild: 2014 Twentieth Century Fox
Platz 5: Berlin is in Germany
Eine Außenseitergeschichte aus dem Herzen Berlins erzählte Hannes Stöhr 2001 in seinem Debüt "Berlin is in Germany". Der Clou dabei: Martin Schulz (Jörg Schüttauf) spielt einen ehemaligen DDR-Bürger, der seine Gefängnisstrafe zu DDR-Zeiten antritt. Jetzt kommt er frei - den Fall der Mauer und das wiedervereinigte Deutschland kennt er aber nur aus dem Fernsehen. Viele atmosphärische Berlin-Bilder!
Bild: Imago/EntertainmentPictures
Platz 4: Sommer vorm Balkon
Seine Sozialkomödie "Sommer vorm Balkon" drehte Regisseur Andreas Dresen 2004 vor allem im Stadtteil Prenzlauer Berg. Im Mittelpunkt: die beiden Frauen Katrin und Nike (Inka Friedrich/Nadja Uhl), deren Freundschaft durch die Bekanntschaft mit einem leichtlebigen Lkw-Fahrer auf die Probe gestellt wird. Uriges Berliner Lokalkolorit im Kino - beim Publikum kam das gut an.
Bild: Imago/United Archives
Platz 3: Oh Boy
Viel unkonventionelle Berlin-Atmosphäre zauberte Jan-Ole Gerster 2012 in seinem Debüt "Oh Boy" auf die Leinwand. Die Geschichte des jungen, melancholischen Drifters Niko Fischer (Tom Schilling) ist mit Gespür für poetische Zwischentöne inszeniert. Ein Filmhochschul-Abschlussfilm, der mit Auszeichnungen überschüttet wurde. Unter anderem bekam Gersters Berlin-Film sechs "Deutsche Filmpreise".
Bild: picture-alliance/dpa/X-Verleih
Platz 2: Victoria
Berliner Lebensgefühl von jungen Leuten brachte 2015 auch Sebastian Schipper ins Kino. "Victoria" handelt von einer Handvoll Freunde, die eine Nacht in einem Berliner Club verbringen und anschließend in einen Strudel unvorhergesehener Ereignisse geraten. Das Besondere an Schippers Film: "Victoria" wurde in einer einzigen Einstellung gedreht. Das Ergebnis: 140 Minuten authentisches Berlin-Feeling.
Bild: Panorama Entertainment
Platz 1: Der Himmel über Berlin
Den ultimativen Berlin-Film mit den wohl schönsten Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Stadt drehte 1987 Regisseur Wim Wenders. "Der Himmel über Berlin" erzählt von den zwei Engeln Damiel und Cassiel (Bruno Ganz/Otto Sander), die das Leben der Menschen in der geteilten Stadt aus der Ferne und Nähe beobachten. Der französische Kamermann Henri Alekan schuf phantastische, so nie zuvor gesehene Bilder Berlins.
Bild: picture-alliance/dpa/Filmverlag_der_Autoren
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Kurzer Auftritt von Til Schweiger
Das Konzept dürfte nun auch mit "Atomic Blonde" aufgehen. In Deutschland stehen die Chancen besonders gut, weil - wenn auch nur in Nebenrollen - heimische Stars wie Barbara Sukowa und Til Schweiger mit von der Partie sind. In erster Linie ist "Atomic Blonde" aber ein Film der Oscarpreisträgerin Charlize Theron.