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Politik

Atomkonflikt: Nordkorea reißt Testgelände ab

15. Mai 2018

Nordkorea will seine Bereitschaft zur Denuklearisierung zeigen. Das Atomtestgelände im Nordosten wurde bereits teilweise abgebaut, nur wenige Wochen vor dem Gipfeltreffen zwischen Machthaber Kim und US-Präsident Trump.

Ein TV-Gerät in einem Bahnhof in Seoul zeigt einen Bericht über das nordkoreanische Atomtestgelände Punggye-ri (Foto: picture-alliance/AP Photo/Ahn Young-Joon)
Ein TV-Gerät in einem Bahnhof in Seoul zeigt einen Bericht über das nordkoreanische Atomtestgelände Punggye-ri Bild: picture-alliance/AP Photo/Ahn Young-Joon

Offenbar hat Nordkorea damit begonnen, Gebäude auf seinem Atomtestgelände abzureißen. Nach Angaben von US-Experten wurden einige wichtige Einrichtungen an den Eingängen des weitläufigen Testgeländes Punggye-ri im Nordosten des Landes abgerissen. Auch seien Gleise zu den Tunneln beseitigt worden, berichteten die Experten der auf Nordkorea spezialisierten Nachrichtenseite "38 North" des US-Korea-Instituts. Bilder kommerzieller Satelliten "lieferten den ersten definitiven Beweis, dass der Abbau des Testgeländes bereits vorangekommen ist", heißt es auf deren Website.

Am Wochenende hatte Nordkoreas Außenministerium erklärt, die Testanlage Punggye-ri solle zwischen dem 23. und 25. Mai bei einer Zeremonie vor den Augen ausländischer Beobachter unbrauchbar gemacht werden. Den Prozess will Nordkorea durch acht Journalisten aus Südkorea beobachten lassen. Jeweils vier Reporter von einer Nachrichtenagentur und einem Fernsehsender würden eingeladen, teilte das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium in Seoul mit. Die Reporter dürften zusammen mit ausländischen Journalisten über Peking nach Nordkorea einreisen. Durch Explosionen sollen sämtliche Tunnel zum Einsturz gebracht und alle Eingänge blockiert werden. Mit der Schließung des in einer Bergregion liegenden Komplexes will das abgeschottete Land vor der Welt seine Bereitschaft zum Abbau seines Atomwaffenprogramms demonstrieren.

Nach sechs Atomtests Stille

In Punggye-ri hatte Nordkorea seine sechs Atomtests durchgeführt, den bisher letzten im September 2017. Der UN-Sicherheitsrat hatte daraufhin der Führung in Pjöngjang einen erneuten Verstoß gegen Resolutionen des Gremiums vorgeworfen und die Sanktionen gegen das Land verschärft. Das Atomtestgelände ist nach Einschätzung chinesischer Geologen durch frühere unterirdische Atomtests beschädigt und zurzeit unbrauchbar. Die Experten von "38 North" hatten Ende April hingegen geschrieben, das Gelände sei nach wie vor für Atomtests geeignet. Ein als historisch betiteltes Gipfeltreffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump soll am 12. Juni in Singapur stattfinden. 

Satellitenbilder des "38 North"-Instituts zeigen die ersten Veränderungen auf dem TestgeländeBild: picture alliance/dpa/AP/Pleiades CNES/Airbus DS/38 North/Spot Image

sam/sti (afp, dpa)

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