Atommüll-Tanks in US-Anlage mit Lecks
23. Februar 2013177 Tanks, davon 149 einwandige, lagern seit mehreren Jahrzehnten in der "Hanford Nuclear Reservation" im US-Bundesstaat Washington. Rund 20 Jahre – so lang sollen die einwandigen Tanks haltbar sein. Die radioaktive Masse befindet sich aber ein Mehrfaches dieser Zeit darin. Wie der zuständige Gouverneur Jay Inslee erklärte, sei man "beunruhigt". Es bestehe jedoch keine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit, versicherten die zuständigen Behörden.
In der vergangenen Woche war zunächst bekanntgeworden, dass einer von 177 Tanks mit Atommüll leckt. Nun stieg die Zahl schon auf sechs. Auch in den vergangenen Jahren ist es bei einigen von ihnen immer wieder zu Lecks gekommen.
Folgen der Plutonium-Produktion
Die US-Regierung schuf den Nuklearkomplex in den 1940er Jahren. Hanford war Teil des militärischen Atomprogramms der USA, das im Zweiten Weltkrieg begann. In der Nuklearfabrik wurde das Plutonium für den ersten Atomsprengsatz der Welt hergestellt und für eine der beiden ersten Atombomben, die auf Japan abgeworfen wurden. Die Plutoniumproduktion lief hier auch während des Kalten Kriegs weiter.
Heute ist Hanford die kontaminierteste Atomanlage in den USA. Seit 2003 wird zum Schutz des Erdreichs der Inhalt der einwandigen Tanks in neue doppelwandige Tanks umgefüllt.Die Sanierung wird vermutlich Jahrzehnte dauern. Zentraler Bestandteil ist der Bau einer Anlage, die flüssigen Atommüll in eine glasartige Masse für eine sichere Lagerung umwandeln soll. Ihre Kosten sind auf 12,3 Milliarden Dollar veranschlagt - die Bauarbeiten sind hinter dem Zeitplan und die Kosten schon um Milliarden darüber gestiegen.
li/pg (ap, rtr)