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Federer weist Zverev in die Schranken

15. November 2017

Beide hatten bereits einen Sieg verbucht. Und beide wussten: Wer nun gewinnt, steht im Halbfinale des ATP Finals in London. Roger Federer machte die Sache klar. Doch auch Alexander Zverev hat noch eine Chance.

Tennis - ATP World Tour Finals Roger Federer
Bild: Reuters/Action Images/T. O´Brien

"Kumm jezz", schrie der Altmeister, als er dem jungen Nachwuchsstar im dritten Satz den Aufschlag abgenommen hatte. Der vielsprachige Roger Federer bedient sich manchmal der schwyzerdütschen Mundart, wenn er auf dem Platz Emotionen zeigt. Was ja selten genug vorkommt. Doch jetzt, nach fast zwei Stunden Spielzeit in der "O2-Arena" in London, war es soweit: "Kumm jezz!"

Der 36jährige Federer braucht manchmal in seinen Spielen nur einen einzigen Moment, in dem er seinen Gegnern aus der Tennis-Weltspitze überlegen ist. Dann und dadurch gewinnt er die Begegnungen. So auch dieses zweite Match bei den ATP Finals in London: die mit Spannung erwartete Begegnung gegen den 16 Jahre jüngeren Deutschen Alexander Zverev.

Biss in den Schlägerkopf

7:6, 5:7, 6:1 für Federer lautete am Ende das Ergebnis in einem phasenweise nervösen, aber hochklassigen Duell des Altmeisters gegen den kommenden Mann. Als Zverev im letzten Satz dann gleich nochmal seinen Aufschlag verloren hatte, biss er in den Schlägerkopf. Was für den jungen Deutschen eine zurückhaltende Ausdrucksweise ist: Üblicherweise zerlegt "Sascha" an dieser Stelle sein Arbeitsgerät, was aber vom Schiedsrichter ebenso üblicherweise mit der Bemerkung "Racket abuse" und einer Verwarnung geahndet wird.

War der wirklich aus? Alexander Zverev schickt seinem Schlag einen nicht vollständig zufriedenen Blick hinterherBild: Getty Images/J. Finney

Doch diesmal in London wollte sich Zverev augenscheinlich benehmen, schließlich war ihm zum ersten Mal der Einzug in das Finale der besten acht Tennis-Profis der Welt gelungen. Und lange Zeit bot der in Hamburg aufgewachsene, inzwischen in Monte Carlo lebende Zverev dem Mann, den im Publikum alle "Rodscher" rufen, eine ausgeglichene Partie. Bis eben zu jenem Moment zu Beginn des dritten Satzes, als sich die Routine durchsetzte und Federer fokussiert mit seinen Return-Schlägen punktete.

Zverev hat noch eine Chance

Die Eltern des Schweizers und Gattin Mirka spendeten ihrem Sieger aus der Loge Beifall. Federer kann sicher davon ausgehen, dass er gegen den Sieger oder den Zweitplatzierten der "Gruppe Pete Sampras" im Halbfinale kommen wird.

Und Zverev? Er beendete die Partie mit einem Doppelfehler. Aber im letzten Gruppenspiel gegen den US-Amerikaner Jack Sock hat Zverev auch noch die Chance auf Einzug ins Halbfinale. Und: Man kann davon ausgehen, dass sich der Routinier und der Nachwuchsstar nicht zum letzten Mal getroffen haben.

ml/jk (SID, ATP)

 

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