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ATP Finals: Jannik Sinner ist Tennis-Weltmeister

17. November 2024

Bei seinem Heimspiel in Turin sichert sich die italienische Nummer eins der Tennis-Weltrangliste den WM-Titel. Sinner krönt damit eine herausragende Saison. Im Doppel feiert ein deutsches Duo einen historischen Erfolg.

Jannik Sinner hebt bei der Siegerehrung mit Feuerwerk den Pokal in die Höhe
Nach zwei Grand-Slam-Erfolgen krönt Jannik Sinner die Saison 2024 zum Abschluss mit dem WM-TitelBild: Antonio Calanni/AP/picture alliance

Publikumsliebling Jannik Sinner hat zum ersten Mal in seiner Karriere die ATP Finals gewonnen. Mit einem 6:4, 6:4-Erfolg gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz bescherte er den euphorischen italienischen Tennis-Fans in Turin den erhofften Heimsieg.

Für Sinner ist es der achte Titel im Jahr 2024. Neben den Grand-Slam-Erfolgen bei den Australian Open in Melbourne und den US Open in New York gewann er nun als erster Italiener das prestigeträchtige Saisonfinale der Tennisprofis. Neben einem gigantischen Silberpokal durfte er sich über 4,88 Millionen US-Dollar Preisgeld freuen.

"Es war eine erstaunliche, sehr positive Woche für mich", sagte Sinner anschließend. Im gesamten Turnierverlauf gab er nicht einen Satz ab. "Es bedeutet so viel für mich und ist etwas ganz Besonderes", freute er sich. "Ich habe einfach versucht zu verstehen, was das Beste für mich gegen jeden Gegner ist. Das war der Schlüssel."

Fritz, der im Halbfinale Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev aus dem Turnier geworfen hatte, verlor auch sein elftes Duell gegen eine Nummer eins der Welt und verpasste den ersten US-amerikanischen Triumph bei den Finals seit 1999.

Im Schatten der Doping-Untersuchung

Sinner krönte mit dem Erfolg in Turin ein Jahr, das ihm nicht nur Positives bescherte. Nach einer positiven Dopingprobe, droht dem 23-Jährigen immer noch eine Sperre. Sinner wurde im März beim ATP-Turnier in Indian Wells zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet. Die Nachricht gelangte allerdings erst gute fünf Monate später an die Öffentlichkeit. Gleichzeitig wurde bekannt, dass ein Schiedsgericht der italienischen Anti-Dopingbehörde ITIA Sinner bereits für unschuldig befunden hatte.

Stärker denn je: Jannik Sinner präsentierte sich in Turin stark und kam ohne Satzverlust durch das TurnierBild: Antonio Calanni/AP/picture alliance

Offenbar hatte Sinners Physiotherapeut den Tennisprofi ohne Handschuhe massiert, nachdem er eine Schnittwunde am Finger mit einem verbotenen Medikament behandelt hatte. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA prüft den Fall nun.

Davon, dass eine drohende Dopingsperre Sinner beschäftigt, war in Turin allerdings nichts zu spüren. Sinner zeigte ein konzentriertes und gutes Match und genoss die Ovationen seiner begeisterten Landsleute in vollen Zügen.

Krawietz und Pütz triumphieren im Doppel

Zuvor gab es im Doppelfinale aus deutscher Sicht ein historisches Ergebnis: Kevin Krawietz und Tim Pütz setzten sich in einem dramatischen Endspiel mit 7:6 (7:5), 7:6 (8:6) gegen die Weltranglistenersten Marcelo Arevalo und Mate Pavic durch. Damit feierten die beiden Deutschen am Ende ihrer zweiten gemeinsamen Saison ihren ersten gemeinsamen großen Titel. Sie sind gleichzeitig die ersten Doppel-Weltmeister aus Deutschland.

Krawietz hatte zuvor bereits an der Seite von Andreas Mies 2019 und 2020 die French Open in Paris gewonnen. Pütz war ebenfalls bei den French Open 2023 im Mixed an der Seite der Japanerin Miyu Kato erfolgreich.

Die deutschen Tennisspieler Kevin Krawietz und Tim Pütz freuen sich über den WeltmeistertitelBild: Antonio Calanni/AP/picture alliance

"So richtig angekommen ist es noch nicht. Das wird sich sicher nachher beim ersten Bierchen setzen", sagte Pütz nach dem WM-Erfolg im Interview mit dem TV-Sender Sky. "Sensationell. Eine super Woche", freute er sich. Vor zwei Wochen hatte Pütz noch mit einem Muskelfaserriss zu kämpfen, er "konnte nicht mal laufen". Nun sicherte er sich gemeinsam mit seinem Partner durch den Finalsieg insgesamt rund 730.000 US-Dollar Preisgeld. "Ich finde keine Worte. Wir sind stolz auf uns", freute sich auch Krawietz.

Gegen die Weltranglistenersten Arevalo/Pavic hatten Krawietz/Pütz bereits in der Gruppenphase der ATP Finals gewonnen, ebenso im Halbfinale der US Open im September. Im Finale von Turin entwickelte sich ein Duell auf absoluter Augenhöhe. Beide Teams zeigten bei eigenem Aufschlag keine Schwäche. Zweimal musste der Tiebreak entscheiden - und beide Male bewiesen die beiden Deutschen die besseren Nerven.

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