Außenamt: Chinesischer Laser-Angriff auf deutsches Flugzeug
8. Juli 2025
Deutschland hat am Dienstag den chinesischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt, nachdem es erklärt hatte, dass das chinesische Militär ein Bundeswehr-Flugzeug mit einem Laser ins Visier genommen habe. Das Flugzeug war Teil der EU-Mission ASPIDES, die zur Sicherung des Roten Meers im Einsatz ist.
An der Operation nehmen bis zu 700 deutsche Soldaten und Soldatinnen teil. Der Einsatz soll die wichtige Handelsroute gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz schützen, die seit Beginn des Israel-Hamas-Kriegs Handelsschiffe attackiert. Ende Januar hatte der Bundestag die deutsche Beteiligung an der Mission verlängert.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums teilte mit: "Das zur Seeraumüberwachung im Roten Meer eingesetzte Aufklärungsflugzeug wurde bei einem Routine-Einsatzflug im Rahmen ASPIDES über dem Roten Meer von einem chinesischen Kriegsschiff, das schon mehrfach im Seegebiet angetroffen wurde, ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme angelasert". Damit habe das Kriegsschiff eine "Gefährdung von Mensch und Material in Kauf genommen". Der Einsatz des Flugzeugs sei nach einer Zwischenlandung auf der Basis des Kontingents in Dschibuti wieder aufgenommen worden.
"Völlig inakzeptabel"
"Das Leben deutschen Personals zu gefährden und die Mission zu stören, ist völlig inakzeptabel", erklärte das Auswärtige Amt auf der Plattform X.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis in der EU über den Einfluss Chinas auf kritische Technologien und sicherheitsrelevante Infrastrukturen in Europa. Weder die Europäische Kommission noch das chinesische Außenministerium äußerten sich zunächst zu dem Vorfall. Auch die chinesische Botschaft in Berlin reagierte nicht sofort auf eine per E-Mail gestellte Anfrage.
Die Huthis greifen immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an. Die Miliz zählt sich neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der Hisbollah im Libanon zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands".
fab/wa (afp, rtr)