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Politik

Gabriel besucht deutsche Soldaten in Mali

7. April 2017

In dem westafrikanischen Land sind inzwischen so viele Bundeswehr-Kräfte stationiert wie in Afghanistan. Islamistische Rebellen verteidigen im Norden immer noch ihr Terror-Regime.

Deutschland Außenminister Sigmar Gabriel in Mali
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

"Man dar, glaube ich, nicht erwarten, dass ein solcher Konflikt, wie er hier existiert, in kurzer Zeit gelöst werden kann": Bundesaußenminister Sigmar Gabriel ließ bei seinem Truppenbesuch bei den deutschen Blauhelmsoldaten in Mali keinen Zweifel an der schwierigen Lage - und an den besonderen Gefahren im Norden des Landes.

Der Einsatz sei aber von großer Bedeutung, auch für die Sicherheit und Stabilität Europas. Schließlich entwickele sich in dem westafrikanischen Krisenherd Terror, Flucht und Vertreibung, sagte der SPD-Politiker.   

Gabriel setzte die Tradition seines Amtsvorgängers Frank-Walter Steinmeier fort und war gemeinsam mit dem französischen Außenminister Jean-Marc Ayrault nach Gao gereist (Artikelfoto Mitte). In der früheren Rebellenhochburg am Rande der Sahara sind etwa 800 deutsche Soldaten stationiert. Es ist der größte Bundeswehreinsatz nach Afghanistan. Dazu kommen Bundeswehr-Ausbilder in der Region Bamako.

Der Norden Malis geriet 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen. Sie konnten erst nach einer Intervention französischer Streitkräfte zurückgedrängt werden. Eine UN-Mission (MINUSMA) soll nun mit insgesamt etwa 15.000 Soldaten und Polizisten zur Umsetzung eines 2015 geschlossenen Friedensabkommens der Regierung mit einigen Rebellengruppen beitragen.

Es kommt aber immer wieder zu Terroranschlägen - auch auf die UN-Truppen. Minusma gilt als gefährlichster und verlustreichster Einsatz der Vereinten Nationen weltweit.

Neben dem UN-Einsatz gibt es zwei weitere Militäreinsätze in Mali. Die EU bildet malische Soldaten aus. Daran ist die Bundeswehr mit etwa 140 Soldaten beteiligt.

Frankreich bekämpft zudem den Terrorismus in fünf Ländern der Region mit etwa 3500 Soldaten. Dabei wurde erst am Mittwoch etwa 200 Kilometer südwestlich von Gao ein französischer Soldat getötet. Seit Anfang 2013 sind 17 französische Soldaten in Mali gefallen. Deutsche Soldaten kamen dort bisher nicht ums Leben. 

SC/jj (dpa, epd)

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