1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Außenminister Westerwelle zu Besuch im Jemen

10. März 2012

Der Liberale ist der erste westliche Außenamtschef, der den Jemen nach dem Abgang von Langzeit-Staatschef Salih aufsucht. Deutschland will das arabische Land bei der Entwicklung von mehr Demokratie unterstützen.

Teilnehmer einer Anti-Regierungsdemonstration in Sanaa mit einer Flagge Jemens (Foto: dapd)
Bild: dapd

Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist zu einer zweitägigen Reise in den Jemen und nach Saudi-Arabien aufgebrochen. Er ist der erste westliche Außenminister, der den Jemen seit dem Amtsantritt von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi im Februar besucht. In der Hauptstadt Sanaa wird Westerwelle Hadi wie auch seinen Amtskollegen Abubakr Al-Kirbi treffen.

Deutschland einer der größten Geberstaaten

Die Bundesregierung will den demokratischen Übergang in dem fragilen Staat unterstützen und bei der Stabilisierung des Landes helfen. Deutschland gehört mit 270 Millionen Euro zu den größten Geberstaaten. Der Machtwechsel im Jemen war nach langen Protesten und Kämpfen einer der blutigsten des Arabischen Frühlings und fegte Hadis Vorgänger Ali Abdullah Salih nach 33 Jahren aus dem Amt. Sein Abgang kam schließlich auf Vermittlung Saudi-Arabiens zustande. Hadi war General, Vize-Präsident und enger Vertrauter Salihs. Am Abend reist Westerwelle weiter in die saudi-arabische Hauptstadt Riad.

Die Außenminister Westerwelle und Al-Kirbi bei einem Treffen im Januar 2010Bild: AP

Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt und steuert auf eine humanitäre Krise zu: 42 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als zwei Dollar am Tag, Trinkwasser, Treibstoff und Elektrizität sind knapp. Nach UN-Angaben sind 57 Prozent der jemenitischen Kinder chronisch unterernährt, die höchste Rate außerhalb Afghanistans. Vielen der Kinder droht der Tod.

Mehr als 20 Al-Kaida-Kämpfer getötet

Politisch steht der neue Präsident vor gewaltigen Aufgaben: Der ölreiche Süden des Landes will sich vom fragilen Zentralstaat abspalten, und im Nordwesten betreiben schiitische Houthi-Rebellen bereits praktisch einen eigenen Staat im Staat. Die Extremistenorganisation Al-Kaida hat wegen der Schwäche des Zentralstaats an Stärke gewonnen. Seit der Vereidigung Hadis nahmen die Angriffe lokaler Anhänger des Terrornetzwerks auf die Sicherheitskräfte des Landes noch einmal deutlich zu. Allein am vergangenen Wochenende sollen dabei etwa 150 Soldaten getötet worden sein.

Übergangspräsident Abed Rabbo Mansur HadiBild: picture-alliance/dpa

Im Süden des Jemen wurden unterdessen mehr als 20 mutmaßliche Kämpfer mit Verbindungen zur Al-Kaida durch Luftangriffe getötet. Dies teilten Vertreter der jemenitischen Sicherheitsbehörden mit. Die Angriffe auf drei Dörfer östlich der Stadt Baida seien durch US-Flugzeuge erfolgt. Baida liegt in der Nähe von Al-Kaida-Rückzugsgebieten. Dort und im Osten des Landes werden immer wieder Luftschläge gegen Stellungen des Netzwerks geflogen. Der Jemen arbeitet eng mit den USA zusammen.

sti/wl (dpa, rtr, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen