Das Außenministerium Weißrusslands hat dem NTW-Korrespondenten in Weißrussland, Pawel Selin, wegen seiner Reportagen über die Auflösung des Protestmarsches "So kann man nicht leben" in Minsk am 19. April sowie den Brand in einem Lager der Verteidiger von Kuropaty und die Weißrussen im Ausland, die gezwungen sind, wegen des anhaltenden Drucks seitens der Machthabenden das Land zu verlassen, offiziell eine Verwarnung erteilt. Diese Reportagen waren von der Fernsehgesellschaft NTW am 14., 19., 20. und 21. April 2002 ausgestrahlt worden.

Pawel Selin wurde nicht zum ersten Mal beim weißrussischen Außenministerium vorgeladen. Bereits am 9. Januar 2002 musste Pawel Selin beim Außenministerium Weißrusslands vorsprechen. Er wurde darauf verwiesen, dass es "unzulässig ist, Fakten zu verfälschen und falsche Vorstellungen über die Ereignisse in der Republik Weißrussland zu vermitteln". Damals ging es um Reportagen über vergebliche Versuche der russischen Brauerei "Baltika", auf dem weißrussichen Markt tätig zu werden. (lr)