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Folge des Gasstreits

Julia Semjonowa15. Januar 2009

Versorgt wird die Republik Moldau zurzeit nur aus ukrainischen Reservebeständen. Aber die Gaslieferungen sind so gering, dass die meisten Wohnungen dennoch kalt bleiben. Besondert hart ist Transnistrien betroffen.

Gasmangel in ChisinauBild: DW

Wie Bulgarien und die Slowakei, so ist auch die Republik Moldau (Moldova) zurzeit von russischen Gaslieferungen abgeschnitten, von denen der Betrieb vieler Industrieunternehmen sowie die Versorgung der Städte und Dörfer mit Wärmekraft abhängen. In den ersten Tagen dieses Jahres, als der Energiekonflikt zwischen Russland und der Ukraine entbrannte, gelang es dem moldauischen Präsidenten Wladimir Woronin, sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wiktor Juschtschenko über Gaslieferungen aus Reservebeständen des Nachbarlandes zu einigen. Inzwischen kommt Gas in der Republik Moldau über eine Leitung aus der Ukraine an. Der Umfang der Lieferungen ist allerdings völlig unzureichend.

Gebiet Transnistrien besonders betroffen

Sehr schwierig ist die Lage im Osten des Landes, im Gebiet der selbsternannten Republik Transnistrien, das sich normalerweise seiner guten Beziehungen zu Moskau rühmt. Wegen Gasmangels mussten in der von Moldova abtrünnigen Region so gut wie alle Industrieunternehmen ihre Arbeit einstellen. In Betrieb sind lediglich die Firmen, die lebenswichtige Produkte herstellen.

Nach Angaben des "Wirtschaftsministeriums" Transnistriens belaufen sich die täglichen Verluste auf fast drei Millionen Dollar. Fast in allen Städten und Dörfern des Landes ist die Wärmeversorgung der Wohnhäuser gestoppt. Beheizt werden nur noch Hochhäuser in den beiden größten Städten Tiraspol und Bendery. In einigen Bezirken Transnistriens sind Hamsterkäufe zu bobachten, vor allem bei Brotwaren.

Hauptstadt muss Energie sparen

In der moldauischen Hauptstadt Chisinau sind derzeit keine Panikkäufe bei Lebensmitteln, wie zum Beispiel bei Brot und Milchprodukten, zu beobachten. Aber die Wohnungen der Menschen sind kalt. Wie der Pressedienst der moldauischen Regierung gegenüber der Deutschen Welle erklärte, reicht der Umfang des Gases, das die Hauptstadt erreicht, nur für die Versorgung einiger sozialer Dienste. Die Gaslieferungen an kommunale Einrichtungen seien um die Hälfte reduziert worden. Das Personal wurde angewiesen, Energie zu sparen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen hat das Bildungsministerium des Landes beschlossen, die Schulferien bis auf weiteres zu verlängern.

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