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Auch Ex-Radprofi Niermann gesteht Doping

Stefan Nestler (mit sid,dpa)28. Januar 2013

Wieder offenbart sich ein deutscher Ex-Radprofi als Dopingsünder. Grischa Niermann gesteht, zu EPO gegriffen zu haben. Seit dem Karriereende arbeitet er als Nachwuchstrainer in den Niederlanden.

Ex-Radprofi Grischa Niermann. Foto: Imago
Bild: Imago

"Meine unschöne Vergangenheit jetzt wieder ans Licht zu holen, ist schmerzhaft", sagte Grischa Niermann. "Aber es macht mir umso deutlicher, dass der ehrliche Weg ab 2003 der einzig richtige war." Er sei mit seiner Dopingbeichte "durch die Hölle und zurück gegangen", schrieb Niermann im Internetdienst Twitter. Der 37-Jährige gestand, zwischen 2000 und 2003 das Blutdoping-Mittel EPO genommen zu haben: "Dank der Leute in meiner Umgebung habe ich 2003 gemerkt, dass die Nutzung illegaler Mittel nicht der Weg ist, den ich gehen möchte." Seitdem sei er sauber gewesen und habe versucht, für die jungen Teammitglieder ein Vorbild zu sein.

Loyaler Helfer

Niermann war zwölf Jahre lang für den niederländischen Radrennstall Rabobank gefahren und hatte neunmal an der Tour de France teilgenommen. Er galt im Team als wichtiger und loyaler Helfer der Stars. Obwohl Niermanns Dopingvergehen verjährt ist, sperrte ihn der niederländische Radsportverband KNWU für ein halbes Jahr. Der Deutsche arbeitet seit seinem Karriereende im Jahr 2012 für den Verband als Nachwuchstrainer. "Ich finde es mutig von Grischa, diesen Weg zu gehen", sagte KNWU-Chef Huib Kloosterhuis zu Niermanns Dopinggeständnis und stellte ihm in Aussicht, nach Ablauf der Sperre in seinen Job zurückkehren zu dürfen.


Niermanns Kehrtwende

Vor einer Woche hatte Niermann noch in einem Zeitungsinterview behauptet, dass er niemals gedopt habe und ihm auch nie verbotene Substanzen angeboten worden seien. Vor wenigen Tagen hatten seine niederländischen Ex-Mannschaftskollegen Thomas Dekker und Danny Nelissen offenbart, dass in dem Rennstall jahrelang systematisch gedopt worden sei. Ende 2012 hatte sich Rabobank nach 17 Jahren als Sponsor aus dem Radsport zurückgezogen.

Grischa Niermann war ein gefragter Helfer bei den großen RadrundfahrtenBild: Imago


Für Ex-Profi Jörg Jaksche kam Niermanns Dopinggeständnis nicht überraschend. "Inzwischen weiß jeder, was in dieser Zeit im Radsport los war", sagte Jaksche, der schon 2007 eingeräumt hatte, gedopt zu haben.

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