Auch ohne Oktoberfest - "Ozapft is"
18. September 2021Eine Hommage an die Wiesn: Wiesnwirte, das Münchner Kindl, Vertreter der Münchner Brauereien und der Stadtpolitik haben sich am Viktualienmarkt in München zum erneuten Nicht-Beginn des Oktoberfestes zugeprostet. Trotz der Absage gab es "Wiesnbier" und einen eigenen Krug, mit dem auf eine baldige echte Wiesn angestoßen wurde. Brauereigespanne waren dazu zum Viktualienmarkt gezogen.
Ein Zeichen der Zuversicht
Am Samstag hätte normalerweise das Oktoberfest begonnen, das nun aber zum zweiten Mal wegen der Corona-Pandemie ausfällt. Der Verein Münchener Brauereien teilte mit, man wolle mit der Aktion ein Zeichen der Zuversicht setzen und die Botschaft vermitteln: "Auch wenn dieses Jahr kein Oktoberfest sein kann: Wir sind und bleiben für Euch da und freuen uns auf den Moment, wenn es wieder losgeht."
Auch ohne Oktoberfest heißt es in München "Ozapft is". In vielen Wirtshäusern werden zum ursprünglich geplanten Wiesn-Start um 12 Uhr Bierfässer angestochen. In gut 50 Gaststätten laden Innenstadt- und Wiesnwirte für zwei Wochen bis 3. Oktober zur Wirtshauswiesn. Der Münchner Alt-Oberbürgermeister und ehemalige Anzapfkönig Christian Ude wollte im Schiller Bräu ein Fass anstechen, wie die Wirtinnen mitteilten. Auch in anderen Kneipen wird es bei Musik, Wiesnbier und Tracht oktoberfestlich zugehen.
Corona-Testzelte statt Bierzelte
Auch virtuelle Wiesnführungen sollen die Fans bei der Stange halten. Bei den Online-Touren über die Theresienwiese ist jeweils ein Wiesn-Experte live dabei, der Fragen beantwortet. Dabei stehen auf der Theresienwiese erneut Corona-Testzelte anstatt Wiesn-Festzelte. Zudem sind auf dem Wiesngelände mehrere Demonstrationen angemeldet. Ein Netzwerk Klimaherbst will - analog zum Einzug der Wirte - einen "Wiesneinzug der Klimaheld*innen" feiern.
2022 soll es dann wieder eine Wiesn geben. Laut Oberbürgermeister Dieter Reiter und Wiesnchef Clemens Baumgärtner laufen dafür derzeit Planungen. Baumgärtner hält es tendenziell für möglich, dass das Oktoberfest mit Geimpften und Genesenen gefeiert werden könne - möglicherweise mit zusätzlichen Tests für die Besucher. Die Sicherheit der Gäste habe dabei oberste Priorität.
nob/sti (dpa, afp)