Auf die Plätze, fertig, zocken: Gamescom 2024 eröffnet
21. August 2024Seit Dienstag hat die weltgrößte Computerspielmesse Gamescom ihre Türen für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Tausende Fans und Fachleute sind in den Kölner Messehallen unterwegs, die auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 200.000 Quadratmetern neue Games und Technik zeigen.
Mehr als 1400 Aussteller aus 64 Ländern präsentieren sich bis Sonntag auf dem Messegelände. An einigen Ständen waren die Warteschlangen schon kurz nach Beginn des Messetags lang, etwa bei der Xbox von Microsoft, bei dem Spiel "Star Wars Outlaws" von Ubisoft oder "Monster Hunter Wilds" von Capcom. Außerdem können die Besucher auch an Konsolen und Controllern zur Probe spielen.
Die Gamescom wurde am Dienstagsabend mit einer Show in einer der Messehallen der Millionenstadt im Westen der Bundesrepublik eröffnet. Vor mehr als 4000 Menschen wurden neue Spiele in kurzen Werbefilmen vorgestellt. Für Mittwochabend wird Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck erwartet.
Jeder zweite Deutsche zockt
Zum Auftakt der Messe wurde eine repräsentative Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom vorgestellt. Sie zeigt, dass rund jeder zweite Deutsche ab 16 Jahren zumindest hin und wieder Video- oder Computerspiele spielt. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es demnach sogar 90 Prozent, in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren spielen 43 Prozent.
Mehr als jeder Dritte kann sich ein Leben ohne Computerspiele sogar nicht mehr vorstellen. Für die Studie hat Bitkom mehr als 1200 Menschen ab 16 Jahren befragt, darunter 638 Gamerinnen und Gamer. "Für viele bedeuten Spiele mehr als bloße Unterhaltung - sie bieten eine intuitive Einführung in Technologie, das Erkunden neuer Welten und die Gelegenheit, auch gemeinsam mit Freunden etwas zu erleben", sagt Bitkom-Experte Florian Bayer.
Milliardengeschäft: Videospiele
Im vergangenen Jahr gaben die Bundesbürger knapp 10 Milliarden Euro für Spiele, Hardware und Online-Dienste aus. Doch nur schätzungsweise fünf Prozent des Geldes, das in Deutschland für Games ausgegeben wird, entfällt auf Spiele, die in der Bundesrepublik entwickelt wurden. Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist in Deutschland der Umsatz erstmals ins Minus gerutscht. Doch auch international ist die Gaming-Branche geschwächt, was zuletzt Tausende von Beschäftigte ihren Job kostete.
Schon vor dem Auftakt der Computerspielemesse beklagte der Branchenverband Game eine fehlende Förderung durch die Bundesregierung. Geschäftsführer Felix Falk bezog sich in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) auf ein vergangenes Jahr beschlossenes Förderprogramm, für das jedoch wegen Streitigkeiten zwischen dem Wirtschaftsministerium und der Kulturstaatsministerin Claudia Roth noch immer keine Anträge gestellt werden können. Das sei in der herausfordernden Situation besonders frustrierend. Der aktuelle Förderstopp habe dazu geführt, dass einige Studios international kaum noch wettbewerbsfähig seien, so Falk.
Die Gamer dürfte der politische Streit nicht abschrecken: Bis zum Wochenende werden mehr als 300.000 Besucher auf dem Kölner Messegelände erwartet. Im vergangenen Jahr waren Computerspiel-Interessierte aus mehr als 110 Ländern bei der Gamescom dabei.
ch/AR (dpa, AFP, kna)