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H&M-Werbung als "rassistisch" eingestuft

12. Januar 2018

Die Aufregung im Netz war groß: Mit einer mehr als grenzwertigen Werbung hatte die Modekette H&M weltweit Empörung ausgelöst. Jetzt hat auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes klare Worte gefunden.

Eine H&M-Filiale auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil
Bild: picture-alliance/dpa

Er wird wieder stärker, taucht auch in Deutschland immer häufiger auf. Latenter Alltagsrassismus ist allerdings schwer festzumachen. Umso wichtiger, dass sich in vielen solcher Fälle die Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung einschaltet. Die Leiterin der Behörde, Christine Lüders, hat eine aktuelle Werbung der schwedischen Modekette H&M jetzt deutlich verurteilt und als "rassistisch" eingestuft.

Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des BundesBild: Imago/Reiner Zensen

Die Werbung von H&M zeigt einen kleinen dunkelhäutigen Jungen in einem grünen Kapuzenpulli, auf dem der Schriftzug "Coolest Monkey in the Jungle" ("Coolster Affe im Dschungel") aufgedruckt ist. Das Werbefoto zeige, "wie stark Diskriminierung von schwarzen Menschen im Alltag verankert ist", sagte Lüders am Freitag (12.01.2018) in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". Auch in Deutschland gebe es mittlerweile diesen alltäglichen Rassismus.

Die Werbung hatte bereits zu Beginn der Woche im Netz heftige Empörung ausgelöst. Mehrere Künstler und prominente Stars zeigten sich empört über die Werbeaktion der bekannten Modekette. Im Netz riefen bereits einige User zum Boykott des Modekonzerns auf.

Boykottaufrufe im Netz gegen H&M

Der kanadische Sänger The Weeknd, der mit bürgerlichem Name Abel Tesfaye heißt, kündigte sogar seine Zusammenarbeit mit H&M auf. Die Unternehmensleitung hat sich inzwischen für die Werbekampagne entschuldigt und das umstrittene Foto zurückgezogen.

Der schwedische Modekonzern Hennes & Mauritz besitzt weltweit ca. 4.400 Filialen und beschäftigt über 150.000 Mitarbeiter in 60 Ländern. Der Wert des Unternehmens wird auf 10 Milliarden Euro geschätzt, der Umsatz mit Mode und Accessoires beträgt rund 22 Milliarden Euro im Jahr. Geleitet wird das Unternehmen in der dritten Generation von Gründerenkel Karl-Johan Persson. Der Familie gehören 40 Prozent der Firmenanteile.

hm/nf (AFP, Die Welt, antidiskriminierungsstelle.de)

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