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Aufschwungzeichen am Arbeitsmarkt

28. Februar 2013

Es gibt noch viele Jobs, aber ihre Zahl schwindet jeden Monat. Dazu kommt das Wetter: Harte Spätwinter lassen die Arbeitslosigkeit im Februar oft kräftig steigen - in diesem Jahr ist es nicht ganz so schlimm.

Ein Mann geht an einer Tür in der Bundesagentur für Arbeit in Leipzig vorbei (Foto: dapd)
Arbeitslosigkeit DeutschlandBild: dapd

Der frostige Winter hat dem Arbeitsmarkt auch im Februar noch mal zugesetzt - allerdings deutlich schwächer als in den vorgegangenen Jahren. Nach Berechnungen von Volkswirten nahm die Zahl der Erwerbslosen lediglich um 20.000 auf rund 3,16 Millionen zu. Der saisonalbedingte Anstieg würde damit im Februar nur halb so stark ausfallen wie im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre, berichteten die Arbeitsmarktexperten.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der amtlich registrierten Arbeitslosen allerdings um rund 50.000 gestiegen. Die vergleichsweise geringe Zunahme im Februar zeige, dass die Zeichen am deutschen Arbeitsmarkt im ersten Quartal 2013 wieder auf Aufschwung stehen. Vieles deute daraufhin, dass sich die bereits im Januar erkennbare gute Entwicklung im Februar fortgesetzt hat.

Der aktuelle Rückgang bei den offenen Stellen zeige, dass sich Unternehmen bei Neueinstellungen zurückhielten, heißt es von der Bundesagentur für Arbeit (BA). Grund sei anscheinend die Verunsicherung über anhaltende Konjunkturrisiken. "Daneben führt der insgesamt hohe Beschäftigungstand in Deutschland offensichtlich dazu, dass der Bedarf der Betriebe an weiteren Arbeitskräften geringer ausfällt als beispielsweise noch vor einem Jahr", urteilt die Nürnberger Bundesbehörde. Eine große Rolle spiele beim Stellenangebot weiterhin die Zeitarbeit.

Optimismus bei den Experten

Insgesamt aber haben sich nach Experteneinschätzung im Februar die Hinweise auf eine Erholung des Arbeitsmarktes weiter verdichtet: "Wir gehen davon aus, dass die Konjunktur recht zügig wieder Tritt fasst", meint etwa Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld. Die Frühindikatoren stimmten recht hoffnungsvoll. Davon werde auch der Arbeitsmarkt profitieren. "Der Abschwung ist im wesentlichen durch", meint er. Dass die Arbeitslosigkeit dennoch im Februar steige, liege fast ausschließlich am Winterwetter, das vor allem Beschäftigte in Außenberufen treffe.

Ähnlich fällt der Ausblick des Arbeitsmarktexperten der Deutschen Bank, Heiko Peters, aus: Er erwartet zunächst nur noch einen geringfügigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen, vom zweiten Quartal an mit einer Stabilisierung, bevor in der zweiten Jahreshälfte mit Rückgängen zu rechnen sei. Auch für den Konjunkturforscher Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut dürfte die "freundliche Grundtendenz" in der Wirtschaft schon bald auch auf dem Arbeitsmarkt durchschlagen. "Nachdem die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise überwunden ist, schauen viele jetzt wieder optimistischer in die Zukunft".

iw/kle (dpa)

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