800 Hauskonzerte, eine Sonderausstellung, das restaurierte Beethoven-Haus und ein Festakt läuten ein Jahr voller musikalischer Festivitäten ein, die die Bundesregierung als "nationale Aufgabe" versteht.
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Ausstellung zum Beethoven-Jubiläum
Das Beethoven-Jubiläumsjahr beginnt mit einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle und mit der Wiedereröffnung des Beethoven-Hauses.
Bild: Bundeskunsthalle/Beethoven Haus Bonn
Ludwig van Beethoven
Das berühmteste Ölgemälde von Ludwig van Beethoven wurde von Joseph Stieler im Jahr 1819 geschaffen und zeigt den Komponisten bei der Arbeit an seiner "Missa solemnis". Das Bild hängt jetzt bei der Ausstellung "Beethoven. Welt. Bürger. Musik" in der Bundeskunsthalle und ist eine Leihgabe des Museums im Bonner Beethoven-Haus.
Bild: Bundeskunsthalle/Beethoven Haus Bonn
An die entfernte Geliebte
Zu den Exponaten gehört auch dieses kostbar gebundene Autograph von Beethoven. Es ist der Liederzyklus "An die entfernte Geliebte." Darüber, wer diese geheimnisvolle Frau gewesen sein mag, diskutieren Forscher noch heute.
Bild: Bundeskunsthalle/Beethoven Haus Bonn
Beethoven und Goethe
Der Komponist und der Dichterfürst trafen sich im Jahre 1812. "Zusammengefasster, energischer, inniger habe ich noch keinen Künstler gesehen", schreibt Johann Wolfgang von Goethe nachher. Ludwig van Beethoven war weniger angetan von seinem Gegenüber: "Goethe behagt die Hofluft zu sehr, mehr als es einem Dichter ziemt." Goethe später: "Er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit."
Bild: Bundeskunsthalle/Beethoven Haus Bonn
Beethoven-Kitsch
Der Komponist war schon zu Lebzeiten sehr berühmt. Dieses Glas, eine Leihgabe aus Wien, datiert aus Beethovens Zeiten und enthält die Noten zur "Ode an die Freude" aus dem Chorfinale zu Beethovens Neunter Sinfonie. Vom Blatt - oder vom Glas - zu singen birgt jedoch das Risiko, kostbare Tropfen zu verschütten.
Bild: Bundeskunsthalle/Wien Museum
Beethoven-Haus restauriert
Drei Jahre und 3,8 Millionen Euro: Das restaurierte Museum im Geburtshaus Beethovens beherbergt viele anschauliche Exponate in historischem Ambiente. Hier eine der Gipsmasken, mit denen sich der Komponist in Zeiten vor der Erfindung der Fotografie verewigen ließ.
Bild: David Ertl
Beethovens letzter Flügel
Jeder Raum im Geburtshaus Ludwig van Beethovens ist einem besonderen Thema gewidmet. Im oberen Geschoss geht es um seine Arbeitsweise und sein Ringen um Perfektion in seiner Kunst. Da ist auch sein letzter Flügel zu bestaunen.
Bild: Bundeskunsthalle/Beethoven Haus Bonn
Hören im Museum
Im neu restaurierten Beethoven-Haus können Besucher sich zurückziehen und dem Komponisten über sein eigenes Medium begegnen - die Musik.
Bild: David Ertl
Beethovens Alltag
In einem Raum im Beethoven-Haus kann man sich ein Bild vom Alltag des Komponisten machen. Er zog von Bonn nach Wien im Alter von 22 Jahren und wohnte dort bis zu seinem Lebensende - in vielen verschiedenen Wohnungen. Trotz der vielen Ortswechsel führte er ein geregeltes, wenn auch meist einsames Leben mit einer streng eingehaltenen Tagesroutine.
Bild: David Ertl
Ohrtrompete
Als Klangverstärker dienten damals Ohrtrompeten. Dieses Exemplar wurde 1813 speziell für Beethoven von Johann Nepomuk Mälzel angefertigt, dem Erfinder des Metronoms. Der Komponist interessierte sich auch für jene Erfindung - als ein Hilfsmittel, Interpreten seine genauen Vorstellung vom Tempo seiner Werke zu vermitteln
Bild: Bundeskunsthalle/Beethoven Haus Bonn
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Über 40 Millionen Euro leistet sich das Land der Dichter, Denker – und Musiker – zum 250. Geburtsjahr Ludwig van Beethovens. Schon vor dem 249. Geburtstag geht es los mit der Sonderausstellung "Beethoven. Welt. Bürger. Musik" in der Bonner Bundeskunsthalle und mit der Wiedereröffnung des Geburtshauses des Komponisten. Es folgt ein Festakt am Montag in der Bonner Oper. In der Zeit danach vergeht keine Woche ohne Veranstaltungen und Events zu Ehren des in Bonn geborenen Komponisten – nicht nur in der Bundesstadt, sondern landesweit.
Noch nicht genug Ludwig?
Und das für den ohnehin meistgespielten Klassik-Komponisten der Welt. Malte Böcker, Leiter der Beethoven Jubiläums GmbH, erklärte der DW, welchen Bedarf es noch gibt, Beethovens Musik zu vermitteln: "Nur ein kleiner Bruchteil von Beethovens Gesamtwerk ist im öffentlichen Bewusstsein verankert", sagt Böcker. "Wir haben viele Projekte initiiert, die ihn jenseits der Konzertsäle in einem vollkommen anderen Rahmen präsentieren."
Dazu gehört eine bundesweite Reihe von Hauskonzerten am Wochenende zum Auftakt des Beethovenjahres: "Über 800 private Gastgeber haben Freunde und manchmal auch weiteres Publikum in ihre Wohnzimmer, in ihre Küchen eingeladen, um Beethoven mit musikalischen Mitteln zu huldigen. Es ist eine riesige Geburtstagsfeier." Diese, so Böcker, sei sogar ein passenderer Rahmen für Beethovens Kammermusik: "Das bringt Beethoven dorthin zurück, wo er herkam, zum Hauskonzert. Denn seine Kammermusik hat er nicht für den Saal geschrieben, sondern für die Aufführung im kleineren Rahmen."
Beethoven Haus neu gedacht
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres öffnet das Bonner Beethoven-Haus seine Tore wieder. Das Museum wird von 100.000 Besuchern jährlich aufgesucht, viele von ihnen kommen aus dem Ausland. Im Jubiläumsjahr dürften sich die Besucherzahlen noch steigern. Das Haus ist jetzt völlig neu konzipiert: Anstelle einer chronologischen Darstellung seines Lebens geht es in den einzelnen Räumlichkeiten um Themen rund um den Komponisten: Hier seine Tagesroutine, dort die wichtigsten Personen in seinem Leben, in einem anderen Raum geht es wiederum um seine Arbeitsweise.
"Einen emotionalen Zugang" zum Komponisten nennt das Museumsleiterin Nicole Kämpken. Ob es Beethoven gefallen hätte? "Das hoffe ich sehr", sagt sie, "denn hier kann man ihn jetzt als Mensch erfahren. Schließlich wollte Beethoven verstanden werden. Wir versuchen, genau das zu ermöglichen und denken dabei gerade an die Menschen aus aller Welt, die hierher kommen."