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DFB-Elf holt Auftaktsieg

Olivia Gerstenberger4. September 2016

Fußball-Weltmeister Deutschland startet gegen Norwegen holprig, aber erfolgreich in die WM-Qualifikation und sichert sich die ersten drei Punkte. Müller trifft endlich wieder, außerdem gibt es einen Tordebütanten.

Fussball WM-Qualifikation Norwegen - Deutschland (Foto: picture alliance/dpa/F. Gambarini)
Bild: picture alliance/dpa/F. Gambarini

Kaum geht es nicht mehr um EM-, sondern WM-Tore, da müllert es wieder: Thomas Müller hat endlich seinen Torfluch beendet - nach 603 Minuten. Sein typisch "reingemüllerter" Treffer in der 15. Minute war der Startschuss zum deutschen Auftaktsieg, später traf er noch einmal (60.). Mit 3:0 (2:0) gewann der Titelverteidiger gegen defensivschwache Norweger. Kurz vor dem Halbzeitpfiff steuerte nach Müllers Vorlage noch Joshua Kimmich einen Treffer bei - seinen ersten im Trikot der A-Nationalmannschaft (45.). "Mein erster Treffer ist für mich besonders, ich schieße ja nicht so viele Tore", sagte Kimmich beim TV-Sender RTL. "Ich hatte viel Freiraum, konnte viel flanken. Mich freut es, wenn wir so viele junge Spieler auf dem Platz haben wie heute." Sein Mannschaftskollege vom FC Bayern München, Thomas Müller, bilanzierte: "Grundsätzlich haben wir ein gutes Spiel gemacht, wir hätten noch ein paar Tore mehr machen können." Und Bundestrainer Löw gab sich ebenfalls zufrieden: "Wir haben das gut gemacht und sehr souverän gespielt. Es wäre mir lieber gewesen, wenn Thomas Müller bei der EM getroffen hätte, aber heute war es natürlich auch wichtig."

Die ersten drei Punkte sind eingefahren, die DFB-Auswahl setzt die Ausscheidungsrunde im Oktober mit zwei Heimspielen in Hamburg gegen Tschechien und in Hannover gegen Nordirland fort und hofft auf ähnlich deutliche Ergebnisse: Vor zwei Jahren hatten die in Köpfen und Beinen müden Weltmeister in den ersten drei EM-Qualifikationspartien noch fünf Punkte liegen lassen.

Harmlose Gegner laden zum Toreschießen ein

Mit neun Weltmeistern startete Joachim Löw in die Mission Titelverteidigung: Nur Kimmich und Jonas Hector waren beim WM-Triumph in Brasilien nicht dabei gewesen. Löw wollte klare Aktionen sehen, mehr Torgefahr und keinen Schlendrian. Doch genau der schlich sich ab und zu ein ins deutsche Spiel. Mats Hummels, Hector und Kimmich leisteten sich den einen oder anderen Patzer, der zwar ausgebügelt, aber von Löw durchaus zur Kenntnis genommen wurde. Vorne sollte Mario Götze in Abwesenheit von Mario Gomez als "falsche Neun" für Tore sorgen. Dieses gelang nicht so optimal - Müller war definitiv spritziger, aktiver und gefährlicher am Ball.

Von Norwegen, der Nummer 50 der Welt, kam nicht allzu viel Gegenwehr. Die größte Chance für die Gastgeber hatte der ehemalige Gladbacher Joshua King, dessen wuchtiger Abschluss in der 24. Minute knapp über das Tor des neuen Kapitäns Manuel Neuer strich. Der bekam im Gegensatz zu seinem Gegenüber Rune Jarstein von Hertha BSC recht wenig zu tun. Das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, Müller legte per Kopfball nach einer Ecke nach - es war sein siebter Doppelpack für die DFB-Auswahl.

Einen großartigen Einstand mit der neuen Nummer auf dem Rücken hatte auch der eingewechselte Olympia-Kapitän Julian Brandt. Er erbte die 7 - Bastian Schweinsteigers Nummer und hinterließ einen torgefährlichen und erstaunlich frischen Eindruck. Auch Max Meyer und Julian Weigl bekamen noch ein paar Minuten Spielpraxis, dann war Schluss in Oslo. Das deutsche Team präsentierte sich zu Beginn etwas unkonzentriert, dann aber souverän und erfolgreich im Torabschluss.

Aserbaidschan startet mit einem Sieg

Im Duell der großen Außenseiter in der deutschen WM-Qualifikationsgruppe setzte sich Aserbaidschan in San Marino knapp mit 1:0 (1:0) durch. Ruslan Gurbanow erzielte kurz vor der Pause den einzigen Treffer. Ein weiteres Tor wollte den Aserbaidschanern auch nach der Roten Karte für San Marinos Verteidiger Cristian Brolli in der 52. Minute nicht gelingen. Im Spiel zwischen Tschechien und Nordirland, den beiden wohl stärksten Gegnern des deutschen Teams, fielen keine Tore.

England siegt, Polen schwächelt

Am Sonntagabend standen weitere sechs WM-Quali-Spiele an. Adam Lallana bescherte seinem Trainer Sam Allardyce ein erfolgreiches Debüt bei der englischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Treffer zum 1:0 (0:0) gegen die Slowakei fiel allerdings erst in der Nachspielzeit. England hatte zuvor mehr als 30 Minuten in Überzahl gespielt, weil Martin Skrtel in der 57. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Im Parallelspiel der Staffel F trennten sich Litauen und Slowenien 2:2 (2:0). Schottland gewann in Malta mit 5:1 (1:1).

Später Jubel für EnglandBild: picture alliance/empics/N. Potts

Die dänische Fußball-Nationalmannschaft um die Gladbacher Jannik Vestergaard und Andreas Christensen besiegte Armenien in Kopenhagen mit 1:0 (1:0). Christian Eriksen (17.) von Tottenham Hotspur aus der englischen Premier League erzielte das Siegtor für die Skandinavier und vergab später einen Elfmeter (72.). Einen Ausrutscher leistete sich dagegen Dänemarks Gruppengegner, die polnische Nationalmannschaft um Bayern Münchens Torjäger Robert Lewandowski: Die Polen gaben eine 2:0-Führung gegen Kasachstan aus der Hand und kamen nur zu einem 2:2 (2:0). Bartosz Kapustka (9.) und Lewandowski (35.) hatten zunächst getroffen, Sergej Chischnitschenko (51., 58.) erzielte aber mit einem Doppelpack noch den Ausgleich. Rumänien und Montenegro trennten sich mit 1:1 (0:0).