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Politik

"Spirale der Gewalt in der Ostukraine"

16. Februar 2018

Seit fast vier Jahren dauert der Konflikt in der Ostukraine. Nun wollen vier Außenminister in München über ihn beraten, darunter auch die Vertreter aus Moskau und Kiew. Aus dem Kampfgebiet kommen schlechte Nachrichten.

Ukraine - Konflikt - Ukrainische Soldaten
Bild: picture alliance/dpa/A. Vlasova

Kurz vor einem geplanten Außenministertreffen zum Ostukraine-Konflikt in München hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zunehmende Kampfhandlungen in der Krisenregion beklagt. "Wir befinden uns wieder in der Aufwärtsspirale der Gewalt", sagte der Vizechef der OSZE-Beobachtermission in der Ostukraine, Alexander Hug, der Deutschen Presse-Agentur .

In der vergangenen Woche seien die Verletzungen des Waffenstillstands zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainischen Regierungstruppen um 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. "Es gab mindestens 1000 Fälle des Einsatzes von schweren Waffen, die eigentlich schon hätten abgezogen werden müssen. Unter solche Waffen fallen etwa Panzer, Mörser und Mehrfachraketenwerfer.

Vier Tote in der Ostukraine seit Jahresbeginn

"Die Lage an der Kontaktlinie ist nach wie vor unberechenbar und es bricht immer wieder Gewalt aus", sagte Hug der dpa in einem Telefoninterview. "Um das zu stoppen, müssen die Seiten den Willen zeigen, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Ein Ende der bewaffneten Auseinandersetzungen ist nicht unmöglich", so der OSZE-Beobachter, der sich derzeit in der Krisenregion aufhält.

OSZE-Beobachter Alexander HugBild: DW/A. Sawitzky

Im vergangenen Jahr gab es laut Hug 401.000 Verletzungen des Waffenstillstands. Bis zum 4. Februar des laufenden Jahres seien es 30.000 gewesen. Im selben Zeitraum seien bei den Kämpfen 14 Zivilisten verletzt und vier getötet worden. Im vergangenen Jahr habe es mindestens 479 zivile Opfer gegeben, darunter 86 Tote.

Außenministertreffen zur Ostukraine bei Sicherheitskonferenz

Die Ostukraine ist seit fast vier Jahren zwischen den von Moskau unterstützten Separatisten und Regierungstruppen umkämpft. Im September 2014 wurde mit dem ersten Minsker Abkommen erstmals ein Waffenstillstand vereinbart, der aber nie über einen längeren Zeitraum eingehalten wurde. Im Februar 2015 folgte ein zweites Minsker Abkommen zwischen den Konfliktparteien, bei dessen Umsetzung es bis heute nur wenige Fortschritte gibt.

Gefangenenaustausch in der Ostukraine Ende Dezember

An diesem Freitag wollen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zum ersten Mal seit einem Jahr die Außenminister von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Das Treffen ist für den Abend geplant, aber noch nicht offiziell bestätigt.

cw/ sti (dpa)

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