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PolitikAsien

Aung San Suu Kyi darf mit Anwälten sprechen

31. März 2021

Seit Wochen ist der Aufenthalt der abgesetzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi in Myanmar unklar. Nun hatten erstmals Anwälte Kontakt zu ihr - aber nur per Video.

Myanmar | Proteste gegen Militärputsch
Die Anhänger von Aung San Suu Kyi fordern ihre Freilassung.Bild: AP/picture alliance

Erstmals seit dem Putsch in Myanmar hat die abgesetzte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi Kontakt zu ihren Anwälten bekommen. Mitglieder des Verteidigerteams hätten per Videoschalte Zugang zu der Politikerin erhalten, teilten die Anwälte mit. Suu Kyi gehe es dem Anschein nach körperlich gut. Die 75-Jährige habe wegen anwesender Polizisten kein umfangreiches Gespräch führen wollen. Sie hätten nur die Vorwürfe gegen sie besprochen. Wo sie sich aufhalte, sei weiterhin unklar. Seit dem Umsturz von Anfang Februar wurde Suu Kyi nicht mehr öffentlich gesehen. Bei mehreren Gerichtsterminen hatte Suu Kyi bislang keinen Zugang zu einem Verteidiger.

Diverse Vorwürfe gegen Politikerin

Die Justiz beschuldigt die frühere Freiheitsikone mehrerer Vergehen, darunter Verstöße gegen die Außenhandelsgesetze im Zusammenhang mit in ihrem Haus gefundenen Funkgeräten. Zudem wird ihr vorgeworfen, gegen die Corona-Bestimmungen verstoßen zu haben. Am schwersten wiegt bislang der Vorwurf "Anstiftung zum Aufruhr". Zuletzt wurden auch Korruptionsvorwürfe ins Spiel gebracht.

Das Militär hatte Suu Kyi nach dem Putsch vor zwei Monaten in Gewahrsam genommen und einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt. Seither gibt es immer wieder Massenproteste, gegen die die Junta brutal vorgeht. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zu demokratischen Reformen und die Wiedereinsetzung Suu Kyis. Bis Mittwoch ist die Zahl der Todesopfer durch die Militärgewalt nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP auf 521 gestiegen. Beobachter glauben aber, dass die Zahl weit höher liegen könnte. Die USA riefen am Dienstag alle nicht zwingend benötigten Regierungsmitarbeiter und ihre Familien auf, das Land zu verlassen.

Seit Wochen kommt es zu Protesten in Myanmar.Bild: Aung Kyaw Htet/Zuma/picture alliance

Die Friedensnobelpreisträgerin hatte die Parlamentswahl im November mit ihrer Partei klar gewonnen. Dem Militär, das sich per Verfassung von 2008 eine Machtposition in Parlament und Regierung erhalten hatte, soll sie zuletzt immer gefährlicher geworden sein. Schon in der Vergangenheit hatte Suu Kyi insgesamt 15 Jahre unter Hausarrest gestanden.

cwo/djo (dpa, rtr) 

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