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Aus der Traum vom Wüstenmärchen

Tobias Oelmaier28. Januar 2015

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft scheidet bei der WM in Katar im Viertelfinale aus. Gegen die Gastgeber ist vor allem eine schwache erste Halbzeit der Knackpunkt.

Handball WM in Katar 2015 - Katar vs. Deutschland
Bild: Karim Jaafar/AFP/Getty Images

Am Ende blieben leere Blicke und Kopfschütteln. Die deutschen Handballer verloren ihr Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Katar gegen die Gastgeber mit 24:26 (14:18) und müssen jetzt hoffen, sich noch die Qualifikation für Olympia 2016 zu sichern. "Die Enttäuschung ist groß", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson nach der Partie im Bezahl-Fernsehkanal Sky, "wir waren zwischenzeitlich knapp dran, aber es hat nicht gereicht."

Das deutsche Team hatte zunächst gut in die Partie gefunden. Torwart Carsten Lichtlein wehrte nach einer Minute eine Großchance der Katarer ab, Steffen Weinhold machte das 1:0. Es sah ganz so aus, als sollte der Lauf in diesem Turnier seine Fortsetzung finden. Doch dann ließen Uwe Gensheimer und Co. die größten Möglichkeiten aus.

Das internationale Starensemble der Gastgeber dagegen agierte hoch konzentriert, kam in der 4. Minute zum Ausgleich und zog danach unwiderstehlich erst auf vier, dann auf fünf und zwischenzeitlich sogar sieben Tore davon. Daran änderte auch die Hereinnahme von Silvio Heinevetter anstelle von Lichtlein nichts. Nur dank der Mithilfe des Pfostens und nach einem perfekt vorgetragenen Tempogegenstoß gelang es Uwe Gensheimer, mit dem Halbzeitpfiff auf 14:18 zu verkürzen.

Kritik an den Schiedsrichtern

In der zweiten Halbzeit dann zunächst ein anderes Bild: Jetzt besser eingestellt von Dagur Sigurdsson bekam die Abwehr Zugriff auf die katarische Offensive, und vorne lief es plötzlich auch. Nach 38 Minuten war das DHB-Team auf ein Tor herangekommen. Aber häufig, wenn die deutsche Mannschaft drauf und dran war, sogar den Ausgleich zu erzielen, machte ihr das mazedonische Schiedsrichter-Gespann einen Strich durch die Rechnung. Da wurde Stürmerfoul gegeben statt Freiwurf für Deutschland, auf der anderen Seite dagegen eine Zwei-Minuten-Strafe verhängt, wo es ein einfacher Freiwurf getan hätte.

Katarische Fans feieren ihre Handballer - wer hätte gedacht, dass sie das Halbfinale erreichen?Bild: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Wie schon im Achtelfinale gegen Österreich konnten sich die Katarer zumindest nicht über die Unparteiischen beschweren. "Wir sind immer noch Gäste hier in diesem Land, da muss man aufpassen, was man sagt," deutete Heinevetter seinen Unmut über die Referees an. "Aber jeder, der das Spiel gesehen hat, weiß, was ich denke."

Jetzt gegen Kroatien

Die jungen Deutschen ließen sich dadurch aus dem Konzept bringen, und so kam es, wie es kommen musste: Katar baute die Führung wieder aus, hatte zehn Minuten vor Spielende einen Drei-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Als Patrick Groetzki zweimal innerhalb von Sekunden in der Schlussminute freistehend an Torwart Danijel Saric scheiterte, war das Spiel gelaufen. Katar gewann mit 26:24 und steht im Halbfinale gegen Polen, das sich im Parallelspiel überraschend mit 24:22 gegen Kroatien durchsetzte.

Im anderen Vorschlussrundenspiel treffen Frankreich und Spanien aufeinander. Europameister Frankreich setzte sich souverän mit 32:23 gegen den WM-Vierten
Slowenien durch, die Spanier besiegten in einer Neuauflage des WM-Finals 2013 Dänemark mit 25:24.

Deutschland spielt am Freitag zunächst gegen die Kroaten um die Plätze fünf bis sieben und die Olympia-Qualifikation für Rio de Janeiro. "Es war unsere schlechteste Turnierleistung", resümierte Kapitän Uwe Gensheimer. "Wir haben zu viele Abspielfehler gemacht, viele Wurfchancen liegen gelassen. Das war nicht das Niveau, das wir bisher gezeigt haben."

Lesen Sie hier nochmal den Verlauf der Partie im Detail nach:

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