Aus EADS wird Airbus
31. Juli 2013Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ordnet sich neu. Durch Zusammenlegung von Konzernsparten sollen Verwaltungskosten gespart werden. Außerdem wird der Konzernname in Airbus geändert - nach der wichtigsten Tochterfirma des Mutterkonzerns. Der Flugzeugbauer Airbus sei viel bekannter als der Mutterkonzern EADS, hieß es im Vorfeld zur Begründung.
Rüstung zusammengelegt
Der Konzern bündelt insbesondere sein schwächelndes Rüstungsgeschäft unter dem Namen Airbus Defence & Space. Die Zentrale der neuen Sparte bekommt ihren Sitz in München, Leiter wird Cassidian-Chef Bernhard Gerwert.
In der neuen Unternehmenstochter gehen die Raumfahrt-Sparte Astrium, der Bereich Airbus Military und das Verteidigungssegment Cassidian auf. Auch die Hubschrauber-Tochter Eurocopter wird umbenannt: Sie heißt künftig Airbus Helicopters und wird neben Airbus, Airbus Defence & Space die dritte Sparte.
Höhere Rentabilität
EADS-Chef Tom Enders hatte mit der Umstrukturierung begonnen, nachdem die Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems im Oktober vor allem am Widerstand der deutschen Bundesregierung gescheitert war. Ziel ist es, das Unternehmen zu mehr Rentabilität zu führen. Das schlägt sich auch in der Aktionärsstruktur nieder, wo der Einfluss der Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zurückgedrängt wurde.
Für das erste Halbjahr kann das Unternehmen einen um 31 Prozent gestiegenen Überschuss von 759 Millionen Euro vermelden. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 26,3 Milliarden Euro. In 2013 rechnet EADS unter anderem mit Aufträgen für mehr als 1000 Zivilflugzeuge, wie Verkaufschef John Leahy vor kurzem gesagt hatte.
Nach jahrelanger Verzögerung steht das nächste Großprojekt vor dem Start: Wie Airbus mitteilte, habe das erste Exemplar des Militärtransporters A400M hat nach der französischen Musterzulassung nun auch von der internationalen Rüstungsorganisation Occar eine Bescheinigung der vorläufigen Einsatzfähigkeit erhalten. Deutschland wird die erste Maschine im Herbst 2014 erhalten. Ursprünglich war die Lieferung schon für 2009 erfolgen sollen. Neben Frankreich und Deutschland haben auch Großbritannien, Spanien und die Türkei den A400M bestellt.
det/qu (afp, dpa, rtr)