Aus für Leipziger Einheitsdenkmal
11. Juli 2014In Leipzig wird in naher Zukunft kein Freiheits- und Einheitsdenkmal gebaut, das an die friedliche Revolution und den Mauerfall 1989 erinnert. Der künstlerische Wettbewerb ist vom Leipziger Stadtrat beendet worden. Darauf haben sich die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen geeinigt. Grundsätzlich solle aber an dem geplanten Denkmal festgehalten werden, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).
Ursprünglich sollten die Bauarbeiten für die moderne Gedenkstätte zum 25. Jahrestag des Mauerfalls im Herbst 2014 abgeschlossen sein. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestag hatten den Bau am 9. November 2007 beschlossen. Doch daraus wurde nichts: Der Zeitplan kam nachhaltig ins Rutschen, die Juryentscheidungen wurden mehrfach in Zweifel gezogen. Zuletzt endete der Wettbewerb in verbissenen juristischen Auseinandersetzungen.
Leipziger mit Juryentscheidung unzufrieden
Der Siegerentwurf des Münchner Büros "Siebzigtausend", hatte keinen Anklang bei der Leipziger Bevölkerung gefunden. Es hagelte massive Kritik an der Entscheidung der Jury. Nach dem historischen Motto "Wir sind das Volk!" wurde der Beschluss daraufhin gekippt. Um die Wogen der Bürgerproteste zu glätten, setzten die Stadtoberen eine zweite Jury ein und forderten Nachbesserungen bei den Wettbewerbsentwürfen.
Der Bund hatte seinerzeit für das Denkmal fünf Millionen Euro in Aussicht gestellt, der Freistaat Sachsen weitere 1,5 Millionen. Nun droht das Projekt, das den "Mut zur Freiheit" der Leipziger Bevölkerung ehren sollte, zu einem "Mahnmal der Kleinmütigkeit" zu werden, wie der Grünen-Stadtrat Roland Quester gegenüber dem Fernsehsender MDR sagte. Am Ziel des Freiheits- und Einheitsdenkmals solle aber weiterhin festgehalten werden, teilte der Politiker mit.
hm/rey (dpa/mdr.de)