Die südliche Provinz Helmand ist Schauplatz der neuen Gewalt in Afghanistan. Und wie so oft machen sich Armee und Taliban gegenseitig dafür verantwortlich.
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Nach dem Ende einer Feuerpause in Afghanistan anlässlich des islamischen Eid-al-Fitr-Festes gehen die Kämpfe zwischen Kämpfern der radikalislamischen Taliban und der afghanischen Armee weiter. In der Umgebung von Laschkar Gah, der Hauptstadt der südlichen Provinz Helmand, habe es Kampfhandlungen gegeben, sagte ein afghanischer Armeesprecher.
Kämpfe nahe Laschkar Gah dauern an
Ein örtlicher Behördenvertreter bestätigte die Gefechte bei Laschkar Gah. "Die Kämpfe haben heute Morgen begonnen und dauern an", sagte der Chef des Provinzrats von Helmand, Attaullah Afghan. Demnach attackierten Taliban-Kämpfer Sicherheitsposten in der Umgebung von Laschkar Gah und weiteren Bezirken. Ein Taliban-Sprecher erklärte wiederum, die Angriffe seien von der afghanischen Armee ausgegangen.
Die dreitägige Feuerpause war nach wochenlangen heftigen Kämpfen beschlossen worden und sollte den Afghanen ermöglichen, ungestört das islamische Fest des Fastenbrechens zu feiern. Seit dem Beginn des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan am 1. Mai hat die Gewalt in dem Land stark zugenommen.
IS nimmt Moschee-Anschlag von Schakar Darah auf sich
Überschattet worden war die dreitägige Feuerpause von einer Explosion in einer Moschee im Bezirk Schakar Darah in der Provinz Kabul am Freitag, dem zweiten Tag des Eid-al-Fitr-Festes. Zwölf Menschen wurden getötet, darunter auch der Imam der Moschee. Wie das auf die Auswertung islamistischer Websites spezialisierte US-Institut Site berichtete, reklamierte die dschihadistische Terrormiliz IS den Anschlag für sich. Demnach hatten Kämpfer vor dem Freitagsgebet einen Sprengsatz in der Moschee platziert.
Beobachter befürchten, dass der internationale Truppenabzug Afghanistan in neues Chaos stürzen könnte. Die Regierung des früheren US-Präsidenten Donald Trump hatte im Februar 2020 in Doha ein Abkommen mit den Taliban geschlossen, um den längsten Kriegseinsatz der US-Geschichte zu beenden. Die USA sowie die gesamte NATO begannen dann Ende April mit ihrem Truppenabzug. Zuletzt waren in Afghanistan insgesamt noch etwa 9600 NATO-Soldaten stationiert, darunter rund 1100 deutsche Soldaten.
Der Abzug soll bis spätestens zum 11. September abgeschlossen sein, also dem 20. Jahrestag der Terroranschläge in den USA. Die Anschläge von 9/11 hatten zur US-Invasion in Afghanistan geführt.
Ende des Ramadan: Muslime feiern Eid al-Fitr
Der islamische Fastenmonat Ramadan ist zu Ende. Muslime feiern gemeinsam das Zuckerfest trotz Corona-Pandemie und gewalttätiger Konflikte. Wir zeigen Eindrücke aus aller Welt.
Bild: Ahmad Yosri/REUTERS
Überschattet vom Nahost-Konflikt
Das Ende des Ramadans fällt in eine Woche der eskalierenden Gewalt zwischen Palästinensern und Israel. Laut Medienberichten kamen an diesem Donnerstagmorgen dennoch rund 100.000 Muslime auf dem Tempelberg in Jerusalem zusammen. Die Anlage mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam.
Bild: Mahmoud Illean/AP Photo/picture alliance
Selfie an heiliger Stätte
Anfang der Woche gab es hier noch gewaltsame Ausschreitungen. Es flogen Steine, Blendgranaten, Gummigeschosse, ein Brand brach aus. Zum Eid al-Fitr ist der Felsendom wieder beliebtes Fotomotiv.
Bild: Mahmoud Illean/AP Photo/picture alliance
Die Gemeinschaft ist wichtig
Donnerstag ist der erste Tag des dreitägigen Festes Eid al-Fitr, auf Deutsch meist Zuckerfest genannt, das den Fastenmonat Ramadan abschließt. Hier eine Szene in Riad, Saudi-Arabien nach dem Morgengebet, das den Beginn des Festes einläutet.
Bild: Ahmad Yosri/REUTERS
Gebete neben Trümmern
Die Al-Masfi-Moschee im irakischen Mossul, auch Umayyaden-Moschee genannt, wurde vor fast 1400 Jahren gebaut. Während des Krieges gegen den sogenannten "Islamischen Staat" wurde sie teils zerstört. Zum Feiertagsgebet kommen Muslime hier dennoch zusammen.
Bild: Abdullah Rashid/REUTERS
Die Suche nach dem Mond
Das Ende des Fastenmonats richtet sich nach der Sichtung der Mondsichel. Dafür werden in der Al-Musyari'in Moschee in Jakarta, Indonesien, auch traditionelle Instrumente verwendet.
Bild: Willy Kurniawan/REUTERS
Das Fest mit Licht einläuten
In Jakarta sind Kinder am Vorabend des Eid al-Fitr in einem Fackelzug durch die Nachbarschaft gezogen.
Bild: Willy Kurniawan/REUTERS
Freude für die Kleinen
Für Kinder ist Eid al-Fitr ein ganz wichtiges Fest: Es gibt Geschenke und Süßigkeiten! Dieser Junge in Pakistans Metropole Karachi hat inmitten der Ballons anscheinend seinen Favoriten entdeckt.
Bild: Arif Ali/AFP/Getty Images
Mit Abstand, aber gemeinsam
Auch in Deutschland treffen sich Muslime zum gemeinsamen Gebet zum Beginn des Zuckerfestes - hier in Bonn - ganz Corona-konform: mit Abstand und Maske auf einem Sportplatz.
Bild: Lindita Arapi/DW
Unter freiem Himmel
Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina sind Muslime. Auch sie haben sich zum Gebet unter freiem Himmel getroffen. Am Abend zuvor hatten Kanonenschüsse das letzte Fastenbrechen angekündigt.
Bild: Armin Durgut/PIXSELL/picture alliance
Hält der kurzzeitige Friede?
In Afghanistan haben sich die radikalislamischen Taliban und die Regierungstruppen auf eine dreitägige Waffenruhe geeinigt. In der Abdul-Rahman-Moschee in Kabul, einer der größten des Landes, sind beim Morgengebet dennoch Sicherheitskräfte im Einsatz, die die Gläubigen bei ihrer Ankunft kontrollierten.
Bild: Wakil Kohsar/AFP/Getty Images
Ein Fest für den Magen
Nicht zuletzt bedeutet das dreitägige Fest für alle auch: Schlemmen bis zum Umfallen! Gebäck darf dabei auf keinen Fall fehlen.