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Politik

Ausnahmezustand im Sudan ist aufgehoben

29. Mai 2022

Sieben Monate nach dem Militärputsch im Sudan hat Armeechef Al-Burhan den landesweiten Ausnahmezustand beendet. Man wolle "die Atmosphäre für einen fruchtbaren Dialog" schaffen, hieß es in der Hauptstadt Khartum.

Sudan politische Krise | Abdel Fattah al-Burhan
Sudans Armeechef Abdel Fattah Al-Burhan bei einem Auftritt im Dezember 2021Bild: Mahmoud Hjaj/AA/picture alliance

Abdel Fattah Al-Burhan hatte im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Seitdem kommt es regelmäßig zu Massenprotesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht.

Fast 100 Tote

Am Samstag wurden nach Angaben einer Ärztegewerkschaft erneut zwei Demonstranten in der Hauptstadt Khartum getötet. Insgesamt starben demnach durch die gewaltsame Niederschlagung von Protesten bereits 98 Menschen. Hunderte weitere Demonstranten wurden seitdem verletzt oder festgenommen.

Noch vor wenigen Tagen hatte es in Khartum Proteste gegeben, hier eine Aufnahme vom 26. MaiBild: Mahmoud Hjaj/AA/picture alliance

Die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union - die den Sudan suspendierte - dringen auf einen Dialog zwischen allen politischen Kräften. Sie befürchten sonst ein endgültiges Scheitern des Staates auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Laut UN wird bis zum Jahresende jeder zweite Sudanese Hunger leiden.

Ob es zu einer Besserung der politischen Lage kommt, ist fraglich. Enttäuscht über den Putsch lehnen große Teile der Zivilbevölkerung einen Dialog mit den Militärs ab, die Armee wiederum verlangt "Kompromisse" von den Demokratie-Befürwortern.

haz/bru (afp, rtr)

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