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Kriminalität

Mordprozess um Halbbruder von Kim Jong Un

5. Oktober 2017

Im Prozess um den Giftmord an Kim Jong Uns Halbbruder hat ein Gutachter die Angeklagten belastet. Er habe auf den T-Shirts, die die verdächtigen Frauen trugen, Spuren des Nervengases VX gefunden, erklärte ein Chemiker.

Malaysia Kuala Lumpur Prozess gegen 2 Frauen wegen Giftmord an Kim Jong Nam
Bild: picture-alliance/AP Photo/D. Chan

Dies wäre der erste Beweis, der die Angeklagten aus Indonesien und Vietnam direkt mit dem Gift VX in Verbindung bringen würde. Den beiden Frauen wird vorgeworfen, Kim Yong Nam, den Halbbruder von Nordkoreas Diktator, Kim Jong Un, Mitte Februar auf dem Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengas ermordet zu haben.

Spuren des Giftes seien zudem an abgeschnittenen Fingernägeln der vietnamesischen Verdächtigen gefunden worden. Den beiden mutmaßlichen Haupttäterinnen droht die Todesstrafe. Sie stehen seit Montag vor Gericht. Beide plädierten auf nicht schuldig. Sie gaben bislang immer an, von Fremden angeheuert worden zu sein. Angeblich dachten sie, sie müssten ihrem Opfer für eine Art "Versteckte Kamera" eine ungefährliche Substanz in Gesicht drücken.

Unklare Sachlage

Die Verteidigung argumentiert, die Drahtzieher seien längst aus Malaysia geflohen. Experten irritiert überdies, wie es möglich sein soll, dass die Frauen den Mord mit dem Gift begangen haben sollen, ohne selbst Schaden zu erleiden. VX wird von den Vereinten Nationen als Massenvernichtungsmittel eingestuft.

Südkorea verdächtigt die Führung im isolierten Nordkorea, hinter dem Attentat auf den Sprössling der herrschenden Kim-Dynastie zu stecken. Pjöngjang bestreitet das.

Der damals 45-jährige Kim Jong Nam war bei der nordkoreanischen Führung vor längerer Zeit in Ungnade gefallen. Der Mord führte zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Malaysia und Nordkorea.

cgn/jj (afp, dpa)

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