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Kunst

Meistermaler Botticelli

Klaus Krämer24. September 2015

"Die Geburt der Venus" des florentinischen Meisters Sandro Botticelli gehört zu den bekanntesten Werken der Kunstgeschichte. Eine Berliner Ausstellung geht nun dem Phänomen Botticelli auf den Grund. Wer war dieser Maler?

Euromaxx Serie Boticelli Venus
Bild: DW

Ansturm auf Botticelli

05:05

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Nicht nur Kleider machen Leute – auch Maler. Immerhin ist es Sandro Botticelli (1445-1510) gelungen, mit seiner ausgeprägten Kunst des Porträtierens etwa der einflussreichen italienischen Dynastie der Medici ein Gesicht zu geben. Ein lohnendes Geschäft für den Maler: Botticelli porträtiert die Familienmitglieder – und die Medici besorgen ihm lukrative öffentliche Aufträge.

Seinen Broterwerb sichern jedoch zunächst religiöse Bilder und Altarbilder. Christliche Erzählungen sind den Künstlern jener Zeit tief vertraut. Selbstredend gehört auch die Kirche zu den Auftraggebern für Gemälde mit biblisch-theologischen Inhalten. Beliebte Motive sind Christus als Gekreuzigter, seine Auferstehung von den Toten oder Madonnenbilder. Auch Themenbereichen der griechischen Mythologie Ausdruck zu geben, gehörte zum künstlerischen Repertoire jener Zeit – der frühen Renaissance.

Ansturm auf Botticelli

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Filippo Lippi lehrt Botticelli die Malerei

Sandro Botticelli wird als Sohn eines Lohgerbers in einfache Verhältnisse hineingeboren. Während seiner Lehre zum Goldschmied entwickelt er mehr und mehr Interesse an der Malerei. Bei Filippo Lippi, dem damals bekanntesten Maler von Florenz, beginnt Botticelli 1464 eine dreijährige Ausbildung. Eine ökonomische wie künstlerische Bereicherung: Er lebt in einer wirtschaftlich florierenden Stadt, in der zudem der Humanismus besonders gefördert wird. Bereits drei Jahre nach dem Ende seiner Lehre, eröffnet Botticelli 1470 seine eigene Werkstatt. Dem Schaffen zahlreicher Meisterwerke steht nichts mehr im Wege.

Porträt eines jungen Mannes (National Gallery, London)Bild: picture-alliance/Heritage Images

Die goldene Epoche florentinischer Kunst endet erst im Jahr 1492 mit dem Tod von Lorenzo de Medici, einem seiner Förderer. Trotz der Vertreibung der Medici zwei Jahre später, und darauf folgender sozialer und religiöser Unruhen, arbeitet Botticellis Werkstatt weiter, schafft Kunstwerke, die bis heute Menschen faszinieren.

Anders als die von ihm auf Leinwand gebannten Persönlichkeiten gerät ihr Schöpfer nach seinem Tod lange in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert wird Botticelli wiederentdeckt. Mehr noch: Seine Werke werden Quellen der Inspiration für zahlreiche Künstler unterschiedlicher Epochen. Wie kaum ein zweiter Altmeister habe er die Kunst der Moderne und der Gegenwart inspiriert, betonten dieser Tage die Staatlichen Museen zu Berlin. Seine Gemälde wurden vielfach reproduziert und interpretiert. Sie gelten noch im 20. Jahrhundert als zeitlos und europäisch.

Botticelli trifft auf Andy Warhol und Cindy Sherman

Blick in die Berliner AusstellungBild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Kein Wunder also, dass sich die Berliner Gemäldegalerie noch bis zum 24. Januar 2016 dem Werk und Wirken des Renaissance-Malers widmet. Die Schau unter dem Titel "The Botticelli Renaissance" ist eine Kooperation der Staatlichen Museen zu Berlin mit dem Victoria and Albert Museum in London.

50 Botticellis stehen in der Ausstellung rund 100 Werken gegenüber, die von dem Meister aus Florenz inspiriert sind. Darunter Werke von Künstlern wie Edgar Degas, René Magritte, Andy Warhol oder Cindy Sherman. Neben Gemälden werden in der Schau Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Videos sowie Objekte aus Mode und Design präsentiert.

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