Wombat-Grabscherin: Empörung in Australien über Influencerin
13. März 2025
Für Klicks und Likes im Internet überschreiten manche Leute Grenzen. In Australien sorgt nun das Video der US-Influencerin Sam Jones für Wirbel, die ein Baby-Wombat von der Mutter entfernte. Fliegt sie aus dem Land?
So sieht ein zufriedenes Wombat-Baby aus, wenn es nicht in die Krallen einer Influencerin gerät (Archivbild)Bild: Julian Stratenschulte/dpa/picture alliance
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Sam Jones ist US-Bürgerin, hat einen Kanal bei Instagram mit 92.000 Followern und bezeichnet sich selbst als "Outdoor-Enthusiastin und Jägerin". Derzeit ist die Influencerin in Australien auf der Jagd nach guten Bildern. An einem unbekannten Ort ließ sie sich für ihren Account filmen. Auf dem Video ist zu sehen, wie sie nach einem Wombat-Baby grabscht. Am Rande einer Landstraße reißt sie das fauchende und strampelnde Jungtier vom Boden hoch.
Das Muttertier flieht zunächst ins Gebüsch. Mama-Wombat beginnt dann aber am Straßenrand der wildgewordenen Influencerin zu folgen, die mit dem strampelnden Wombat-Baby in den Händen fortrennt. An ihrem SUV angekommen hält Jones das kleine Tier triumphierend in die Kamera und sagt: "Ich habe ein Wombat-Baby gefangen!"
Später setzt sie das Wildtier am Rande der Landstraße wieder ab. Ob es seine Mutter wiederfindet, wird nicht gezeigt. Wombats sind eine geschützte Beuteltierart, die nur in Australien vorkommt.
Australiens Regierung schaltet sich ein
Der Vorfall löste unter Tierfreunden und Naturschützern einen Sturm der Entrüstung aus. Auch australische Regierungsmitglieder äußerten sich. Die Aufnahmen seien "ziemlich schrecklich", kommentierte Außenministerin Penny Wong den Vorfall im Fernsehsender Channel Seven. "Jeder, der das gesehen hat, wird denken: 'Bitte, lass den Wombat in Ruhe!'."
Innenminister Tony Burke lässt nach eigenen Angaben jetzt prüfen, ob die US-Influencerin gegen ihre Visa-Bedingungen verstoßen hat. "Ich kann es kaum erwarten, dass dieses Individuum Australien verlässt. Ich glaube nicht, dass sie zurückkommen wird", sagte Burke.
Wie das Wombat-Findelkind Wilbur die Herzen erwärmt
Brauchen Sie eine Pause? Folgen dem Wombat Wilbur, einem Findelkind im australischen Zoo, auf einer Entdeckungsreise durch sein neues Zuhause.
Bild: Cover-Images/IMAGO
Waisenkind Wilbur
Das zuckersüße Wombatbaby Wilbur hat ein neues Zuhause gefunden. Als Findelkind lebt er jetzt im Australian Reptile Zoo in Somersby nördlich der Hafenmetropole Sydney im Süden des australischen Kontinents. Seine Mutter wurde von einem Auto angefahren und Passanten retteten Wilbur.
Bild: Cover-Images/IMAGO
Frotteebeutel für Wilbur
Wombats sind Beutelsäuger, die ausschließlich in Australien leben. Mit ihren scharfen Krallen graben sie Tunnelsysteme und Schlafhöhlen, die sie in der Abenddämmerung zur Futtersuche verlassen. Ein kleiner Wombat, Joey genannt, bleibt etwa sechs Monate im Beutel seiner Mutter. Für Wilbur ist der Beutel jetzt eine wollige Frotteetasche und die Pflegerin Seleena versorgt ihn rund um die Uhr.
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Wilburs bissige Nachbarn
Manche seiner neuen Nachbarn im Zoo sind deutlich weniger knuddelig. Im Australian Reptile Zoo leben über 40 ausgewachsene Alligatoren und die Mitarbeiter sind auf der Hut beim jährlichen Gesundheits-Check der gefährlichen Reptilien. Alligatoren sind Kaltblüter und verbringen die kalte Jahreszeit in Winterruhe. Vorher vergewissern sich die Pfleger, dass die Tiere bei bester Gesundheit sind.
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Elvis, das schrullige Krokodil
Elf geübte Pfleger haben das Salzwasserkrokodil Elvis fest im Griff. Das 'Crankiest Croc' im Reptilienzoo benötigt eine Zahnbehandlung. Der 57-jährige Kraftprotz ist 4,75 m lang und bringt etwa 500 kg auf die Wage. Ein Publikumsmagnet ist das Tauziehen zwischen Krokodil Elvis und den Pflegern.
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Flauschige Koalas in "Down-Under"
Konkurrenz im Wettbewerb um den Titel als süßestes Tierbaby im Park bekommt Wombat Wilbur durch dieses kleine Wesen. Das rosa Näschen ist der 100. Koala, der im Tierpark zur Welt kam. Die behäbigen Baumbewohner sind neben dem Känguru typische Symbole für "Down-Under". Wildlebende Populationen sind in einigen Regionen Australiens durch Buschbrände, Dürre und Rodungen gefährdet.
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Maniküre für Estrella
Das Schildkrötenweibchen Estrella lebt ebenfalls in dem Tierpark. Die weitgereiste Dame genießt gerade eine Maniküre. 2020 kam die Galapagos-Schildkröte aus Rostock in Deutschland nach New South Wales in Australien, um im Zoo von Somersby ihren neuen Lebensgefährten Hugo kennenzulernen. Hugos Wunsch nach einer Beziehung hatte das Team des Zoos vorher auf Tinder bekannt gegeben.
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Guter Stand
Taytay und Swifty sind zwei (nach dem Popstar Taylor Swift benannte) kleine Kängurus im Park. Im Juni 2023 haben die noch kleinen Grauen Riesenkängurus den Beutel verlassen und erkunden seitdem ihr Zuhause. Auf den ersten Metern ihrer Entdeckungsreisen stolpern Kängurukinder etwas wackelig über ihre großen Füße - inzwischen stehen Taytay und Swifty aber sicher auf ihren starken Hinterbeinen.
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Genieß deinen Aufenthalt, Wilbur!
Für Wilbur gibt es im Tierpark einiges zu entdecken. Die ersten Tage sind kritisch für verwaiste Wildtiere, falls sie verletzt oder unterernährt sind. "Wir haben ihn genau beobachtet, und er hat es geschafft wie ein Champion", berichtet seine Pflegerin De Gelder. Bleibt er gesund, darf Wilbur nach zwölf Monaten zurück in die Wildnis. Genieße deinen Aufenthalt, Wilbur!
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Die australische Gesellschaft zum Schutz der Wombats kritisierte, die Influencerin habe offensichtlich "auf der Jagd nach Likes ein Wombat-Junges misshandelt". Anschließend habe sie das schutzlose Jungtier auch noch am Straßenrand abgesetzt und damit der Gefahr ausgesetzt, überfahren zu werden.
Inzwischen hat Jones das Video bei Instagram gelöscht. Der umstrittene Clip ist aber weiterhin im Netz zu finden.